Ihnen drohte in Rumänien ein ungewisses Schicksal - jetzt sind sie am Kaiserstuhl in Sicherheit: 18 Hunde, vom Welpen bis zum 7 Jahre alten Hund. (Foto: SWR)

Bahlingerin hilft bei Tierrettung mit

Von Rumänien an den Kaiserstuhl: Ausgesetzte Hunde finden neues Zuhause

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Annette Rohrer

In Rumänien drohte ihnen ein ungewisses Schicksal. Jetzt sind sie am Kaiserstuhl in Sicherheit: 18 Hunde, vom Welpen bis zum sieben Jahre alten Hund. Eine Bahlingerin hat ihre Rettung mitorganisiert.

Rettung auf vier Pfoten: Nach mehrstündiger Fahrt sind 18 Hunde aus Rumänien in ihrem neuen Zuhause am Kaiserstuhl angekommen. Der Verein "Tierhilfe Hoffnung" und eine Tierarzthelferin aus Bahlingen (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) haben die Reise ermöglicht.

In Rumänien drohte den Hunden der Tod

Langsam biegt ein weißer Sprinter mit Anhänger in die Einfahrt der Tierarztpraxis in Bahlingen am Kaiserstuhl. 17 Stunden hat die Fahrt von Rumänien nach Deutschland gedauert. An Bord: 18 Hunde, vom vier Monate alten Welpen bis zur sieben Jahre alten Hündin. Sie kommen aus Tötungsstationen in Rumänien, direkt von der Straße oder aus dem Tierheim "Smeura" in Rumänien. Matthias Schmidt vom Verein "Tierhilfe Hoffnung" hat sie nach Deutschland gebracht. In ihrer Heimat drohte ihnen der Tod, denn dort gilt seit 2013 ein Tötungsgesetz für herrenlose Tiere.

Diese Rettungstransporte sind enorm wichtig. Sie sind oft die einzige Chance für die Hunde in Rumänien.

Nach 17 Stunden Fahrt ist dieser Hund endlich in Südbaden angekommen, gemeinsam mit 17 weiteren Vierbeinern.  (Foto: SWR)
Nach 17 Stunden Fahrt ist dieser Hund endlich in Südbaden angekommen, gemeinsam mit 17 weiteren Vierbeinern.

Hunde schon erfolgreich vermittelt

Sophia Brombacher, Tierarzthelferin in Bahlingen, organisiert seit vier Jahren die Vermittlung dieser Hunde. Sie ist froh, dass die Hunde endlich da sind: "Aufregend, auch wenn es der sechste Transport ist, aber trotzdem es ist immer wieder sehr aufregend", sagt Brombacher. Sie atmet auf, als der Transporter eintrifft: "Die Anspannung fällt ab, sobald die Türen aufgehen."

Die Hundeboxen kommen zuerst in die Praxis, dort sollen sich die Hunde nach der langen Fahrt erstmal erholen, Wasser trinken und zur Ruhe kommen. Sophia Brombacher hat bereits Interessenten für sie gefunden. Sie hat die künftigen Heimstätten besucht und wenn alles passt, darf der Hund ins neue Heim. "Es ist erfüllend", sagt sie.

Ich war eigentlich immer mehr der Katzenmensch, aber seitdem ich das mache, werde ich immer mehr zum Hundemenschen.

Hundetrainerin Nadine Holtzmann aus Kappel-Grafenhausen (Ortenaukreis) holt ihren ersten Hund aus Rumänien ab, es ist ein kleiner Welpe namens "Minou". Mit einer Box in der Hand spaziert sie in die Praxis, freudig springen mehrere Welpen an ihr hoch. Sie ist zufrieden mit ihrer Wahl: "Megasüß und vor allem sehr zutraulich, ich habe den Hund tatsächlich ängstlicher erwartet, aber ich bin voller Freude."

Verein "Tierhilfe Hoffnung" warnt vor unseriösen Hunde-Vermittlern

Nachdem die Hunde ausgeladen sind, werden Spenden für Rumänien in den Sprinter geladen. Von Hundefutter bis Decken ist alles willkommen. Die Tierarztpraxis in Bahlingen gehört zu den Vermittlungsstellen des Vereins "Tierhilfe Hoffnung". Matthias Schmidt legt großen Wert darauf, feste Anlaufstellen in Deutschland zu haben, dann kann er sich sicher sein, dass alles reibungslos läuft und die Tiere nicht wieder auf der Straße landen: "Die Tiervermittlung muss seriös gemacht werden. Wir unterscheiden uns von denen, die Schnellvermittlungen machen. Wir wollen, dass das über ein Partnertierheim oder eine feste Partnerkooperation läuft." Sein Rat an Interessenten: genau hinschauen, wer hinter der Vermittlung steht. Denn es gibt viele unseriöse Geschäftemacher, die mit Hunden aus Rumänien nur Kasse machen wollen.

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