Hubschrauber der Bundespolizei startet

Helikopterübungen für den Ernstfall

Strahlenschutzmessungen im Schwarzwald

Stand
Autor/in
Maya Rollberg

Derzeit kreisen Hubschrauber über Südbaden. Sie messen die radioaktive Strahlung - allerdings nur zur Übung, um bei einem nuklearen Unfall schnell zu erfassen, wo es gefährlich wird.

Vom Freiburger Flugplatz starten die blauen Bundespolizei-Hubschrauber in verschiedene Gebiete im Schwarzwald: Bis Donnerstag sind die Helikopter im Auftrag des Bundesamtes für Strahlenschutz in Freiburg, Denzlingen, Breisach, Bernau und rund um den Schauinsland unterwegs. Eine Übung, um für den Fall einer nuklearen Katastrophe schnell die regionale Strahlung erfassen und kartieren zu können.

Strahlung kann Landesgrenzen überschreiten

Auch wenn der Atomausstieg in Deutschland besiegelt ist, besteht weiterhin die Möglichkeit, dass Radioaktivität freigesetzt wird. Radioaktive Strahlung macht außerdem auch vor Grenzen nicht halt, wie Anja Lutz, Sprecherin des Bundesamtes für Strahlenschutz sagt. Mit der Helikoptermessung kann der Strahlenschutz im Ernstfall innerhalb kürzester Zeit weite Gebiete vermessen, ohne der Strahlung direkt am Boden ausgesetzt zu sein.

Messgerät vom Bundesamt für Strahlenschutz
Das Messgerät des Bundesamtes für Strahlenschutz kartiert die radioaktive Belastung der Gebiete

Hochsensible Messgeräte

Im hinteren Teil des Helikopters ist ein hochsensibles Messgerät montiert. Es kostet ungefähr 250.000 Euro und erfasst die radioaktive Gammastrahlung. Das Gerät überträgt die Daten an einen Bordcomputer, der zusammen mit den Navigationsdaten vom Hubschrauber eine Ortzuweisung der Daten erstellt. Somit wird die gesamte überflogene Region kartiert. Dabei muss der Hubschrauber allerdings konstant in einer niedrigen Flughöhe von 90-100 Metern fliegen. Diese niedrige Flughöhe zu halten, ist herausfordernd, findet der Pilot der Bundespolizei, Silvio Renneberg.

 
"Durch die verschiedenen Hindernisse in dieser Höhe, wie Oberleitungen, oder Schornsteine ist das nicht ganz ungefährlich, aber es macht natürlich trotzdem Spaß.”  

Natürlich vorkommende Strahlung im Schwarzwald

Jedes Jahr macht das Bundesamt für Strahlenschutz zusammen mit der Bundespolizei eine Hubschrauberübung. Dieses Jahr ist die Wahl auf die Schwarzwaldregion gefallen. Das ist für den Strahlenschutz besonders interessant, denn hier gibt es eine leichte, natürlich vorkommende Strahlung, die gut gemessen und verglichen werden kann. Denn der häufig im Mittelgebirge vorkommende Granitstein enthält Uran, wie Christopher Strobl vom Bundesamt für Strahlenschutz erklärt.

“Wir haben hier schöne uranhaltige Granitsteine, deren Radioaktivität verändert sich nicht. Das heißt, wir schauen uns nichts Dramatisches an, sondern nur etwas Natürliches.”

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