Nataliia und ihr Mann Oleksandr helfen in der Küche des Haltinger Gasthauses „Hirschen“ dem Wirtepaar Susi und Jürgen Engler. Den Minijob verdanken sie dem Zufall und der Courage von Oleksandr. Ein halbes Jahr nach Kriegsbeginn, kaum im Weiler Ortsteil Haltingen angekommen, traf er auf dem Weg zum Lörracher Tafelladen Susi und Jürgen Engler, die gerade bei der Weinlese waren, und sprach sie an:
Oleksandr: Ich frage, haben Sie vielleicht Arbeit für mich? Das Kennengelernt für unsere Familie war wichtig.
Durch Susi und Jürgen Engler fanden die Khomenkos auch neue Freunde. Denn Jürgen Engler ist der Kommandant der Haltinger Feuerwehr und hat Oleksandr und seinen bald 18 Jahre alten Sohn Sascha auch in die Mannschaft aufgenommen. Plötzlich ist der Ukrainer ein bekannter Mann:
Oleksandr: Und jetzt ich fahre durch Haltingen und "Hallo" mit meinen neuen Bekannten und dass ist gut für mich.
Über Susi und Jürgen Engler haben die Khomenkos auch ihre Vermieter, Alois Wehrle und seine Frau Ingrid, kennengelernt - ihren „zweiten Vater“, wie Nataliia ihn nennt:
Nataliia: „Wir sehr glücklich, dass wir mit Alois kennengelernt, er immer hilft uns.“
Alois Wehrle, gerade 87 Jahre alt geworden, fährt Nataliias Schwiegervater etwa zum Arzt, ohne viel Aufhebens darum zu machen…
Vermieter Alois Wehrle: „Ich möchte mich nicht einmischen in diese Familie. Aber wir sind da, wenn wir gebraucht werden.“
Gerade auch bei Sprachproblemen. Dafür, dass Khomenkos Sohn Sascha schnell Deutsch lernt, hat Jürgen Engler gesorgt und ihn im vergangenen Sommer an seinen Arbeitsplatz mitgenommen:
Jürgen Engler: …Dass er in den Schulferien einfach auch Deutsch spricht, weil wenn die Leute zuhause sind in der Familie und in ihrer Muttersprache reden, dann verlernt man das über die Sommerferien und das war existenziell jetzt für ihn, dass er die Aufnahmeprüfung für die weiterführende Schule erreichen kann und die Rechnung ist aufgegangen.
Inzwischen zählt Sascha zu den Klassenbesten im Technischen Gymnasium in Lörrach. Seine Zukunft und die seiner 15-jährigen Schwester Dascha liegt den Eltern am meisten am Herzen:
Nataliia: Wir haben große Kinder und wir möchten, dass sie in Deutschland lernen. Und wir möchten weiter in Deutschland bleiben. Und arbeiten und die Kinder möchten weiter lernen.