Zwar gibt es vorerst keinen Einstieg von Investoren in die Deutsche Fußball Liga (DFL) - Ende Mai hatte sich die Mehrheit der 36 Profi-Clubs dagegen entschieden, Verhandlungen mit potenziellen Geldgebern aufzunehmen. Dennoch gab es beim SC Freiburg im Nachgang Redebedarf. Denn der Sportclub war einer derjenigen Vereine, die für solche Verhandlungen gestimmt hatten. Und offenbar war es dem SC ein Anliegen, seinen Fans zu erklären, warum. Deshalb hatte der Verein rund 900 Anhänger zu einer Info-Veranstaltung eingeladen, die am Mittwochabend unter Ausschluss der Presse im Europa-Park-Stadion stattfand.
Stimmung mitunter angespannt
Die Stimmung auf der Veranstaltung war nach SWR-Informationen zeitweise hitzig. Teilnehmer berichteten im Anschluss, mehrere Fans hätten sich bei der anschließenden Fragerunde von den Verantwortlichen enttäuscht gezeigt. Es habe im Vorfeld der Wahl zu wenig Austausch mit den Fans gegeben. Ein offener Brief von etwa 60 Fanclubs sei von der Vereinsführung nicht beantwortet worden, der Informationsabend komme zu spät.
Fans sind gespalten
Helen Breit, Vereinsvorstand der Supporters Crew Freiburg, sagte nach der Veranstaltung: "Es schmälert die Diskussion, wenn die Entscheidung schon gefallen ist. Ich glaube, viele dachten: 'Das war gut, aber es kam zu spät'". Es sei für sie auch um die Frage gegangen, ob der SC wirklich noch der etwas andere Verein in der Bundesliga sei. Ein älterer Fan sagte im Hinblick auf die teilweise aufgeheizte Stimmung: "Ich fand es sehr unfair gegenüber Aufsichtsrat und Vorstand, es wurde viel pauschal geurteilt." Ein jüngerer Anhänger erzählt, er habe die Stimmung im Publikum als "ziemlich gespalten erlebt".
"Meine Sichtweise hat sich durch die Info-Veranstaltung ehrlich gesagt nicht stark verändert", sagte Manuel Gaber von der Mitglieder-Initiative "Einzigartiger Sport-Club Freiburg", der einen Investoren-Einstieg ablehnt.
Antrag verfehlte Zwei-Drittel-Mehrheit
Der SC Freiburg hatte Ende Mai als einer von 20 Clubs für die Initiative gestimmt. Für die Annahme des Antrags wäre eine Zwei-Drittel-Mehrheit der 36 Vereine aus der Bundesliga und der 2. Bundesliga notwendig gewesen. Vorstand Oliver Leki hatte die Initiative mit vorangetrieben. Die Entscheidung vom Verein, für den Antrag zu stimmen, ist unter den Fans umstritten. Teile der Fanszene hatten sich im Stadion mit Spruchbannern gegen den Einstieg von Investoren in die Liga ausgesprochen. Der SC Freiburg begründete die Entscheidung auf seinem Instagram-Kanal: