Nachfolge von Bärbel Schäfer

Carsten Gabbert wird der neue Regierungspräsident in Freiburg

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Autor/in
Jan Ludwig

Die Entscheidung hat auf sich warten lassen - doch nun steht die Nachfolge von Regierungspräsidentin Schäfer fest. Es ist Carsten Gabbert, ehemaliger Bürgermeister von Schuttertal.

Jetzt ist klar, wer die Nachfolge der aktuellen südbadischen Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer (parteilos) antritt. Am Dienstagvormittag hat das baden-württembergische Staatsministerium bekannt gegeben, dass der 50-jährige Carsten Gabbert die Amtsgeschäfte im Regierungspräsidium Freiburg übernimmt. Gabbert ist Mitglied der Partei Bündnis 90/Die Grünen. Der Regierungsbezirk Freiburg mit über zwei Millionen Einwohnenden ist flächenmäßig der zweitgrößte in Baden-Württemberg.

Lang erwartete Entscheidung

Länger hätte sich Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) mit der Entscheidung nicht Zeit lassen dürfen - bereits zum 1. April scheidet Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer aus ihrem Amt aus. Selbst Parteikollegen kritisierten die personelle Hängepartie des Ministerpräsidenten, der seit einem Jahr wusste, dass Bärbel Schäfer aufhören wird.

Carsten Gabbert ist Mitglied bei den Grünen

Nun hat sich Kretschmann mit Carsten Gabbert für einen gebürtigen Südbadener mit grünem Parteibuch entschieden. Gabbert war 16 Jahre lang - von 2004 bis 2020 - Bürgermeister der Gemeinde Schuttertal im Ortenaukreis und gehörte damit zu den wenigen Bürgermeistern in Baden-Württemberg, die Mitglied der Partei Bündnis 90/Die Grünen sind.

Wird seine Amtszeit die Landtagswahlen 2026 überdauern?

Das Parteibuch ist deshalb wichtig, weil Regierungspräsidentinnen und -präsidenten als sogenannte politische Beamte in der Regel von den Regierungsparteien bestimmt werden. In zwei Jahren, wenn in Baden-Württemberg Landtagswahlen anstehen, könnten sich die Vorzeichen allerdings schon wieder ändern. Nach letzten Umfragen haben nicht mehr die Grünen, sondern die CDU die Nase im Baden-Württemberg vorne. Dennoch freut sich Gabbert auf seinen neuen Job und macht sich um seine berufliche Zukunft erstmal keine Sorgen.

Ich gebe Vollgas und freue mich auf das, was kommt.

Gabbert kennt sowohl die kommunale als auch die Landes-Perspektive

2020 zog er sich aus dem operativen Politikgeschäft zurück und gründete die Beratungsfirma "Strategisch beraten". Diese bietet unter anderem Kommunen Fortbildungen zu den Themen Digitalisierung und Personalentwicklung an.

Kretschmann nennt Gabbert "eine kompetente und erfahrene Persönlichkeit". Er kenne die Landes- und Kommunalpolitik aus verschiedensten Perspektiven. Durch seine Arbeit im Vorstand des baden-württembergischen Gemeindetags habe er sich auch auf Landesebene aktiv eingebracht.

Lörrachs OB Lutz freut sich über "Last-Minute-Entscheidung"

Lörrachs parteiloser Oberbürgermeister Jörg Lutz begrüßt es, dass mit Carsten Gabbert ein ehemaliger Bürgermeister neuer Freiburger Regierungspräsident werden soll. "Es ist sicherlich eine Last-Minute-Entscheidung, aber sie kommt noch rechtzeitig, damit der Übergang gewährleistet ist", sagte Lutz dem SWR. Insgesamt sei es positiv, dass jemand "aus der kommunalen Familie" komme: "Das hilft, weil das Regierungspräsidium ganz viele Dinge im Zusammenspiel mit Städten und Gemeinden macht."

Neuer Freiburger Regierungspräsident ist gebürtiger Lahrer

Carsten Gabbert ist in Lahr geboren und zur Schule gegangen. Nach einer kaufmännischen Ausbildung und seinem Wirtschaftsabitur hat er in Freiburg Geschichte und Germanistik studiert. Nach einem kurzen Abstecher in die freie Wirtschaft wurde er mit 31 Jahren zum Rathauschef in Schuttertal. Er ist verheiratet und hat drei Kinder.

Gabbert folgt nun auf Bärbel Schäfer, die 12 Jahre lang den Regierungsbezirk Freiburg geführt hat. Am Donnerstag, 21. März, wird sie offiziell im Historischen Kaufhaus in Freiburg verabschiedet.

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