Die Ausstellung zeigt die Geschichte des Adventskalenders (Foto: SWR, Sebastian Bargon )

Ausstellung in Waldkirch

Elztalmuseum zeigt Geschichte des Adventskalenders

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Sebastian Bargon
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Paula Zeiler
Bild von Autorin Paula Zeiler aus der SWR Aktuell Redaktion in Freiburg (Foto: SWR)

In der Vorfreude auf Weihnachten zählen die Menschen im Advent die Tage bis Heiligabend. Aber woher stammt diese Tradition? Antworten liefert eine neue Ausstellung im Elztalmuseum.

Die Ausstellung "Vorfreude. Adventskalender in Europa" ist eine Wanderausstellung des Museums Europäischer Kulturen in Berlin. Sie bietet Einblicke in die Geschichte des Adventskalenders. Jetzt wurde sie im Elztalmuseum in Waldkirch (Landkreis Emmendingen) eröffnet. Das Museum ist ansonsten bekannt für seine Sammlung an phantasievollen Dreh- und Jahrmarktorgeln.

Ursprung des Adventskalenders im 19. Jahrhundert

Neben Vitrinen mit antiken Adventskalendern hängt in den Ausstellungsräumen auch ein Kranz aus Tannenzweigen. Auf der Oberseite sind Kerzen befestigt, an der Unterseite hängen Zettel mit besinnlichen Sprüchen. Mithilfe des Kranzes wurden früher die Tage bis zum Weihnachtsfest gezählt, erläutert die Leiterin des Elztalmuseums, Angela Witt-Meral. Der Brauch des Zählens der Tage reiche bis weit ins 19. Jahrhundert zurück. Er stamme aus der evangelischen Adventstradition.

Die Ausstellung zeigt die Geschichte des Adventskalenders (Foto: SWR, Sebastian Bargon )
Die Tage bis Weihnachten zählen: Das machten die Menschen schon im 19. Jahrhundert.

Exponate auch aus Nationalsozialismus

Rund 250 Exponate sind im Elztalmuseum auf zwei Stockwerken zu besichtigen. Das Spektrum reicht vom 19. Jahrhundert, über die Zeit des Nationalsozialismus, die Kriegsjahre und die Zeit nach der deutschen Teilung.

DDR Bürger versuchten Ministerium auszutricksen

Während im Westen Deutschlands die Kalender immer prachtvoller gestaltet wurden, wurden christliche Motive in der DDR nach und nach verbannt und waren nur noch im kirchlichen Umfeld erlaubt. Laut der Museumspädagogin Rita Ghobad mussten die Kalender in der DDR alle vom Ministerium für Kultur (MfK) genehmigt werden. So zeigt die Ausstellung auch kreative Wege, mit denen DDR- Bürgerinnen und -Bürger versuchten, das Ministerium zu umgehen.

Die Ausstellung zeigt die Geschichte des Adventskalenders (Foto: SWR, Sebastian Bargon )
Die Museumspädagogin Rita Ghobad und die Museumsleiterin Angela Witt-Meral.

Die Ausstellung beschränkt sich aber nicht nur auf die deutsche Tradition des Adventskalenders. Es sind auch Exponate aus dem europäischen Ausland und den USA zu sehen.

Wichteltradition stammt aus Nordeuropa

Um Kindern die Adventszeit zu verkürzen, bietet Museumspädagogin Rita Ghobad kreative Workshops an. Darin werden zum Beispiel Wickelsterne oder Adventskalender aus 24 Papierhäuschen zum Hängen oder Anpinnen gebastelt. Auch gestaltet die Museumspädagogin mit den Kindern eine sogenannte Nissedør , eine Tür für das Weihnachtswichtel. Die Wichtel stammen ursprünglich aus Nordeuropa und sind dort unter dem Namen "Nisse" bekannt. Seit einiger Zeit sind die kleinen Wesen auch in deutsche Kinderzimmer eingezogen, wo sie böse Monster unter dem Bett vertreiben und so für gute Träume sorgen.

Öffnungszeiten Elztalmuseum

Die Ausstellung ist noch bis zum 8. Januar geöffnet. Die Öffnungszeiten sind von Mittwoch bis Samstag von 13 bis 17 Uhr. Am Sonntag von 11 bis 17 Uhr. Kinder können die Ausstellung ab einem Euro Eintritt besuchen.

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Bild von Autorin Paula Zeiler aus der SWR Aktuell Redaktion in Freiburg (Foto: SWR)