Alemannisch ist eine Sprache, die eher selten niedergeschrieben wird. Aber wenn es das gibt, dann weiß man noch lange nicht, wie es sich anhört. Außer es wird aufgenommen. Und genau das haben jetzt Wehrer und Wehrerinnen gemacht, die das typische "Wäärerdütsch" sprechen. Die Wortsammlung hat Bruno Schäuble zusammengetragen, der mittlerweile verstorben ist.
Arzt sammelte Wörter in Mundart
Bruno Schäuble stammte aus Wehr und arbeitete später als Arzt in Freiburg, erklärt der ehemalige Wehrer Kulturamtsleiter Reinhard Valenta. Schäuble habe zwar erläutert, wie man die Wörter ausspricht, aber er sei Mediziner und kein Linguist gewesen. Das heißt, für den gesamten Wortschatz, mehrere 1.000 Wörter, gibt es keine phonologische Transkription. Valenta regte deshalb an, das Buch zu vertonen. In Günter Kramer, einem ehemaligen Kollegen und gebürtigen Wehrer, fand er sofort einen begeisterten Mitstreiter.
Fast 40 Wehrer und Wehrerinnen machten bei Aufnahmen mit
So machten sich die beiden auf die Suche nach echten Alemannen. 36 Wehrer und Wehrerinnen - zwischen 21 und 91 Jahre alt - machten mit und so entstand innerhalb von Monaten eine CD, auf der das "Wäärerdütsch" für immer eingebrannt ist.
Volkshochschule unterstützt das Mundart-Projekt
Unterstützt wurden die beiden von der Volkshochschule in Wehr. Sie hat die Räume und das Equipment für die Aufnahmen zur Verfügung gestellt. VHS-Leiterin Fatima Zobeidi-Weber hat sich dafür eingesetzt, dass das gesprochene Wort erhalten bleibt.
Und so wird das "Wäärerdütsch" durch die Aufnahme auch in Zukunft immer wieder zu hören sein.