Ein sechsjähriger Junge ist nach Vorfall in einem Schwimmbad in Korntal-Münchingen (Kreis Ludwigsburg) verstorben. (Symbolbild)

Im Krankenhaus gestorben

Schwimmbad in Korntal-Münchingen: Kind treibt plötzlich reglos im Wasser

Stand
Autor/in
Philipp Pfäfflin
Bild von Philipp Pfäfflin
Verena Neuhausen
Verena Neuhausen

Ein Sechsjähriger ist nach einem Badeunfall in Korntal-Münchingen ums Leben gekommen. Der Junge war im Rahmen der Betreuung in dem Bad. Ersthelfer versuchten ihn zu reanimieren.

In Korntal-Münchingen (Kreis Ludwigsburg) ist ein Kind nach dem Schwimmen in einem Bad auf dem Gelände der Diakonie der evangelischen Brüdergemeinde Korntal und Wilhelmsdorf verstorben. Wie Staatsanwaltschaft und Polizei am Montag mitteilten, war der Junge vergangenen Donnerstag zusammen mit anderen Kindern und Aufsichtspersonen im Schwimmbad. Plötzlich sei er regungslos im Wasser getrieben.

Nach Besuch im Schwimmbad: Sechsjähriger verstirbt im Krankenhaus

Ersthelfer hätten sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen begonnen, die der Rettungsdienst laut Polizei übernahm, bis der Junge in ein Krankenhaus gebracht wurde. Dort sei der Sechsjährige dann verstorben.

Die Todesumstände sind den Angaben nach bisher unklar. Auch eine am Montag durchgeführte Obduktion habe keine Erkenntnisse erbracht, so die Polizei. Erst vor kurzem hatte es in Albstadt im Zollernalbkreis einen Badeunfall gegeben. Hier musste eine Fünfjährige reanimiert werden. Das Mädchen starb ebenfalls später im Krankenhaus.

Verletzung der Aufsichtspflicht?

Nach Auskunft der Staatsanwaltschaft Stuttgart wird derzeit nicht gegen Betreuer ermittelt. Der verstorbene Junge, der Schüler der Johannes-Kullen-Schule in Korntal war, sei nicht im Rahmen des Schwimmunterrichts im Bad gewesen. Vielmehr sei er dort in der Obhut der Jugendhilfe Korntal gewesen, die Schüler verschiedener Schulen nach dem Unterricht betreue, stellte die Schule am Mittwoch klar. Die Familie des Jungen werden derzeit durch Ehrenamtliche der Notfallseelsorge Ludwigsburg betreut. Die Kinder und die Betreuer seien ebenfalls psychologisch betreut worden.

Todesursache weiterhin unklar

Noch sei unklar, woran der Junge gestorben ist - also ob durch Ertrinken oder durch ein medizinisches Problem. Erst wenn das geklärt sei, werde geprüft, ob Ermittlungen eingeleitet werden, so eine Sprecherin der Staatsanwalt am Dienstag gegenüber dem SWR. Damit ist derzeit noch offen, ob etwa wegen Verletzung der Aufsichtspflicht ermittelt werde.

Der Junge war am Donnerstag in einem Bad in Korntal im Rahmen der Betreuung der Jugendhilfe Korntal gewesen. Die Jugendhilfe wie auch die Schule sind Einrichtungen der evangelischen Brüdergemeinde Korntal und verfolgen einen sonderpädagogischen Ansatz für Kinder mit emotionalen oder sozialen Lernschwierigkeiten. Wie die Polizei mitteilte, werden die Kinder und betroffenen Familien intensiv seelsorgerisch und psychologisch unterstützt.

Bestürzung bei der Diakonie-Geschäftsführung

Die Diakonie-Geschäftsführung und alle Mitarbeitenden seien traurig, dass ein Kind in einer der eigenen Einrichtungen zu Tode gekommen sei. Dies teilte die Diakonie am Mittwochabend mit. Ihr Mitgefühl gelte den Angehörigen. Auf dem Gelände des Hoffmannhauses seien für Kinder und Jugendliche verschiedene Orte des Gedenkens sowie Plätze zum Trauern und Verarbeiten geschaffen worden. In den Gruppen würden kreative Angebote zur Bewältigung des Geschehens gemacht. Außerdem wurde in dem vor kurzem eröffneten Raum der Stille im Rudolf-Wagner-Haus ein für Mitarbeitende zugänglicher Ort zum Innehalten eingerichtet. In den nächsten Tagen soll Diakonie-intern eine Trauerfeier stattfinden.

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