Portraitbild von Harald Schmidt (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Rolf Vennenbernd)

Harald Schmidt feiert 65. Geburtstag - Nürtingen gratuliert

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AUTOR/IN
Christian Spöcker
Christian Spöcker, SWR  (Foto: SWR, SWR/Tim Benscheid)
INTERVIEW
Thomas Fritzmann

Die Stadt bezeichnet ihn im Netz stolz als "Nürtinger Persönlichkeit". Nun gehen Glückwünsche von dort nach Köln. Außerdem plaudert eine damalige Mitschülerin aus dem Nähkästchen.

Die Stadt Nürtingen (Kreis Esslingen) gratuliert dem Entertainer Harald Schmidt zu seinem 65. Geburtstag an diesem Donnerstag. Schmidt, der dort aufgewachsen ist und mittlerweile in Köln lebt, sei mit der Stadt immer noch verbunden, sagt Nürtingens Bürgermeister Johannes Fridrich (parteilos). Das zeige sich dadurch, dass Schmidt teilweise über Neuigkeiten von dort informiert sei - und mit "liebevollem Blick" davon in der Öffentlichkeit erzähle.

Weil Schmidt viele Jahre in der Stadt gelebt hat, hätten viele Einwohnerinnen und Einwohner etwas über den Entertainer zu erzählen.

"Jeder, den ich hier kenne, hat irgendeine Geschichte."

Solche "Geschichten" kann auch Schmidts ehemalige Schulfreundin Astrid von Sichart erzählen. "Er war ein schlechter Schüler, ich war auch eine sehr schlechte Schülerin. Wir waren ablenkbar, weil es uns teilweise auch nicht wirklich interessiert hat. Vor allem Mathe nicht", erinnert sie sich im SWR-Interview.

Mitschülerin: So war Harald Schmidt in der Schule

Schmidt sei schon damals herausgestochen, weil er gesagt habe, was er dachte. Beispielsweise habe eine Lehrerin immer wieder jemanden losgeschickt, um Geräte wie Tageslichtprojektoren zu holen, berichtet von Sichart.

"Und dann hat er das männliche Geschlecht in Riesengröße an die Tafel gemalt und darunter geschrieben ´= Das Gerät.´"

Das sei ein geflügeltes Wort geworden und alle in der Klasse hätten entsprechend reagiert, wenn ein Lehrer oder eine Lehrerin sagte "Wir brauchen dringend mehr Geräte", erzählt Schmidts damalige Mitschülerin: "Das war dann immer ein Lacherfolg."

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Auch durch Stationen in Stuttgart ist Schmidt schließlich zu dem Entertainer geworden, der Deutschlands Fernsehunterhaltung durch seine Late Night-Talks jahrelang geprägt hat. Denn in der Landeshauptstadt studierte er Schauspiel. "Schmidt spielt Orgel, verschreckt den Pförtner des Opernhauses, dringt in die Dusche eines Studentenwohnheims ein und pirscht sich an ältere Damen heran, die er im Café anspricht", schreibt der Evangelische Pressedienst anlässlich seines 65. Geburtstags über den damaligen Schmidt.

Kabarettistisch machte er sich aber erst in Düsseldorf einen Namen, wo er ab 1984 am "Düsseldorfer Kom(m)ödchen" auftrat. Heute lebt Schmidt in Köln, wo er sich bestens wohlfühlt, wie er kürzlich in einem Interview sagte. Nürtingens Bürgermeister Johannes Fridrich lädt ihn trotzdem ein, es sich vielleicht anders zu überlegen - und irgendwann wieder in seine Heimatstadt zurückzuziehen.

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