Das Zootier des Jahres 2025 ist das Gürteltier. Das hat der zoologisch-botanische Garten Wilhelma in Stuttgart am Montag bekannt gegeben. "Mit ihrem einzigartigen Knochenpanzer haben sie 60 Millionen Jahre Erdgeschichte überdauert, doch heute kämpfen viele Gürteltierarten um ihr Überleben“, teilte der Verband der Zoologischen Gärten am Montag mit.
Schirmherr Özdemir: Gürteltiere sind kleine Naturwunder
Schirmherr der diesjährigen Artenschutzkampagne ist Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne). "Gürteltiere sind stille Botschafter des Artenschutzes", sagte er. Doch selbst diese "kleinen Naturwunder" seien verletzlich und mittlerweile zunehmend bedroht. Der Mensch greife viel zu stark in ihre Lebensräume ein und zerstöre damit ihre Lebensgrundlage.
Das Gürteltier kommt ursprünglich aus Süd- und Mittelamerika. 23 unterschiedliche Arten gibt es - das Gürteltierpärchen in der Wilhelma gehört zu den kleineren seiner Art. Zusammen mit ihren engsten Verwandten, den Faultieren und Ameisenbären, bilden Gürteltiere eine der ältesten Gruppen heutiger Säugetiere. Sie sind überwiegend nachtaktiv. Mit ihren starken Krallen graben sie Insekten und kleine Wirbeltiere aus.
Wilhelma Stuttgart: Panzer erinnert an festes Leder
Charakteristisch für Gürteltiere ist der fast undurchdringbare Panzer. "Er ist nicht knöchern, sondern eher wie ein ganz festes Leder", erklärt Jörg Rückle, Revierleiter der Wilhelma in Stuttgart. "Wenn Gefahr droht, formt es sofort eine Kugel und bleibt auch so." Das Gürteltier ist somit vor Fressfeinden gut geschützt, nicht aber vor dem Menschen.

Einige Gürteltierarten vom Aussterben bedroht
Das Gürteltier wird in seiner Heimat für sein Fleisch und seinen Panzer gejagt. Außerdem dringe die industrielle Landwirtschaft mit ihren Reis-, Soja-, Nutzholz- und Palmölplantagen sowie mit Nutztierhaltung immer weiter in die Lebensräume von Gürteltieren vor. Auch die Förderung von Erdöl und anderen Bodenschätzen beeinträchtige das Überleben der Tiere, hieß es bei der Vorstellung des Zootiers des Jahres.
Darüber hinaus würden Gürteltiere insbesondere nachts zu Opfern des Straßenverkehrs. Zusätzlich steige der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft, wodurch Insekten dezimiert würden. Diese aber benötigen Gürteltiere zum Fressen. Einige Gürteltierarten sind daher vom Aussterben bedroht. Darauf soll die Auszeichnung "Zootier des Jahres" aufmerksam machen.
"Mit den gesammelten Geldern unterstützen wir Projekte vor Ort zum Schutz dieser Tiere. Zum Beispiel für die Riesengürteltiere in Brasilien, damit sie dort bessere Überlebenschancen haben", so Thomas Kölpin, Zoodirektor der Stuttgarter Wilhelma.
Bislang noch kein Gürteltier-Nachwuchs in Stuttgart
Auch in der Wilhelma möchte man aktiv zu Artenschutz beitragen und hofft auf Nachwuchs ihrer südlichen Kugel-Gürteltiere. Bisher lässt der aber noch auf sich warten.