Platz für 5.000 Personen

Gaskrise: Wärmehallen für den Ernstfall im Landkreis Ludwigsburg

Stand

Wenn sich die Gaskrise weiter zuspitzt, will der Landkreis Ludwigsburg Wärmehallen bereithalten. In Feuerwehr- und Sporthallen sollen sich bis zu 5.000 Menschen aufwärmen können.

Die Gaskrise spitzt sich immer weiter zu. Damit steigt bei vielen auch die Sorge, dass es in der kalten Jahreszeit nicht genügend Gas für alle geben könnte.

Spitzt sich die Gaskrise weiter zu? Wärmehallen sollen helfen

Der Landkreis Ludwigsburg bereitet sich daher auf eine möglicherweise bevorstehende Katastrophenlage vor. In Feuerwehr-, aber auch in Sport- oder Gemeindehallen sollen sogenannte Wärmehallen entstehen.

"In der Regel planen wir Dinge, die hoffentlich nicht passieren. Am liebsten hätte ich auch diese Planungen in der Schublade und müsste sie nicht rausholen."

Wärmehallen für kleinen Teil der Bevölkerung

In der Katastrophenplanung spreche man von einem bis zu fünf Prozent der Bevölkerung, die sich nicht selbst versorgen können, erklärt Kreisbrandmeister Andy Dorroch. Im Landkreis Ludwigsburg sollen die Wärmehallen im Ernstfall Platz für 5.000 Menschen bieten. Das entspreche etwa einem Prozent der Bevölkerung im Landkreis, so Dorroch weiter.

Wärmestuben mit Schlafmöglichkeiten und warmen Getränken

Schon jetzt stünden Feldbetten, Schlafsäcke und auch Hygieneartikel in Lagern bereit. Das sei aber unabhängig von der Gasmangellage, auch bei einem flächendeckenden Stromausfall könnten diese Dinge zum Einsatz kommen, erklärt Dorroch.

Die Planungen für die Wärmehallen seien trotz schon vorhandenem Zubehör derzeit aber noch voll im Gange. Unter anderem werde gemeinsam mit den Städten und Gemeinden geprüft, welche Hallen genutzt werden könnten. "Es gilt alles so vorzubereiten, dass man diese dann schnell mit Liege- und Sitzmöglichkeiten bestücken kann. Außerdem werden Tee, Kaffee und warme Gerichte vorgehalten."

Andy Dorroch sieht aber auch die Bevölkerung selbst in der Verantwortung. Es müsse Gas eingespart werden und selbst geschaut werden, wie man sich einige Tage versorgen könne.

In einer Sporthalle sind dicht an dicht Feldbetten als Notlager aufgebaut. Wenn das Gas knapp werden sollte, ist der Landkreis Ludwigsburg darauf vorbereitet, rund 5.000 Menschen Zuflucht zu bieten.  (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Sebastian Kahnert)
Wenn das Gas knapp werden sollte, ist der Landkreis Ludwigsburg darauf vorbereitet, rund 5.000 Menschen Zuflucht zu bieten. Das könnte dann so aussehen, wie in dieser Halle, die für Flüchtlinge vorbereitet wurde. (Symbolbild)

"Der ein oder andere Bürger glaubt, er lebt in einer Vollkasko-Gesellschaft und der Staat kümmert sich um alles. Diese Hoffnung möchte ich jedem nehmen. Jeder hat auch eine Eigenverantwortung."

Mehr zum Thema Gaskrise

Region Stuttgart

Schließung nicht ausgeschlossen Gas-Krise: Freibäder in Region Stuttgart heizen Wasser weniger

Freibäder in der Region Stuttgart versuchen, den Gasverbrauch zu senken - mit ganz unterschiedlichen Methoden. Für die Badegäste bedeutet das zum Teil niedrigere Temperaturen.

Baden-Württemberg

Regierung will Maßnahmen erarbeiten Gasmangel-Lage in BW: Kretschmann befürchtet Tausende Arbeitslose mehr

Bei einer möglichen Gasmangel-Lage befürchtet Ministerpräsident Kretschmann ernste Folgen für die Menschen. Er ruft dazu auf, sich auf "das Nötigste" zu beschränken.

Stuttgart

Erste Hauptversammlung nach Abspaltung von Daimler Mercedes-Benz bereitet sich auf einen möglichen Stopp der Gaslieferungen aus Russland vor

Mercedes-Benz trifft Vorbereitungen für einen möglichen Stopp der Gaslieferungen aus Russland. Geprüft werde, wie man unabhängiger werden könne von Gas.

Baden-Württemberg

Lieferungen aus Russland gedrosselt Gas-Alarmstufe: BW-Finanzminister warnt vor Vervielfachung der Energiepreise

Der Bundeswirtschaftsminister hat die "Alarmstufe" des "Notfallplans Gas" ausgerufen. So reagieren Politik und Wirtschaft in Baden-Württemberg.

SWR1 Baden-Württemberg SWR1 Baden-Württemberg

Stuttgart

Austauschprämie für Ölbrenner in der Diskussion Trotz drohender Gasknappheit: Stuttgart fördert noch neue Gasheizungen

Die Stadt Stuttgart fördert derzeit noch den Einbau neuer Gasheizungen, wenn dafür auf Öl oder Kohle verzichtet wird. Daran wird nun Kritik laut - wegen der drohenden Gasknappheit.

Stand
AUTOR/IN
SWR