Mercedes-Chef Ola Källenius sagte auf der Hauptversammlung des Unternehmens, wie sehr ein Gasstopp und eine mögliche Gas-Rationierung den Konzern treffen würde, sei aktuell nicht absehbar. Man sei in Kontakt mit den verantwortlichen Behörden, konkrete Informationen von der Bundesnetzagentur aber habe Mercedes noch nicht erhalten. Falls Gas knapp wird, würde die Bundesnetzagentur es verteilen. Gas wird in den deutschen Mercedes-Werken den Angaben zufolge zum Heizen und dem Betrieb von Lackieranlagen gebraucht.
Ein Ölembargo hätte laut Källenius keine unmittelbaren Folgen für Mercedes selbst, könne aber möglicherweise Konsequenzen für Zuliefererfirmen haben. Der Russland-Ukraine-Krieg verschärft bei dem Hersteller Engpässe bei bestimmten Bauteilen. Källenius betonte jedoch, die Produktion in den Mercedes-Werken weltweit laufe größtenteils uneingeschränkt.
Für Källenius geht es angesichts der aktuellen Situation vor allem darum, Risiken zu minimieren und Lieferketten abzusichern.
Weil Halbleiter fehlen: Mercedes verkauft weniger Autos
Der massive Preisanstieg bei Energie und Rohstoffen treibt den Dax-Konzern um. Källenius forderte deshalb eine aktive europäische Rohstoffstrategie. Lieferengpässe bei Halbleitern haben bereits in den ersten drei Monaten des Jahres dazu geführt, dass der Mercedes weniger Autos verkaufen konnte.
CO²-Neutralität ist für Mercedes das Ziel
Trotzdem machte der Autobauer mehr Betriebsgewinn - auch, weil der Absatz von Premiumautos gesteigert werden konnte. Auf Luxuslimousinen und schwere SUVs setzt Källenius auch bei den Elektro-Fahrzeugen und versicherte den Aktionärinnen und Aktionären: "Moderner Luxus ist nachhaltig". Das strategische langfristige Ziel des Unternehmens sei die CO²-Neutralität.
Neuer Name für Stuttgarter Autokonzern Daimler heißt jetzt Mercedes-Benz
Der Daimler-Konzern heißt nun so wie seine bekannteste Automarke: Mercedes-Benz Group. Nach der Abspaltung der Lkw-Sparte in Daimler-Truck ist der Umbau damit abgeschlossen.
Kritik der Aktionärinnen und Aktionäre am Konzern
Kritikerinnen und Kritiker sehen die pompösen E-Autos als falschen Weg. Jens Hilgenberg vom Dachverband der "kritischen Aktionärinnen und Aktionäre" erklärte: Nicht jedes E-Auto sei automatisch ein Ökomobil. Mercedes-Benz sei in der Verantwortung, den Ressourcenverbrauch zu reduzieren. Dazu brauche es kleine leichte Fahrzeuge und keine großen schweren SUVs.
Über klimafreundliche Antriebe und E-Trucks berichtete SWR Aktuell am 28.3.2022 folgendermaßen:
Keine separate Dividende für Daimler-Truck
Dank steigender Gewinne soll die Dividende für die Aktionäre auf 5 Euro je Aktie nach 1,35 Euro zuvor steigen. Darin ist ein Anteil von 70 Cent aus dem Nutzfahrzeuggeschäft enthalten, da Daimler-Truck für das vergangene Jahr keine separate Dividende auszahlen wird.