Eine Frau hält an einer Tankstelle vor einer Zapfsäule eine Zapfpistole. (Foto: dpa Bildfunk, Karl-Josef Hildenbrand)

Sinkende Rohölpreise

Sprit in Baden-Württemberg so günstig wie seit August nicht mehr - Tanktourismus lohnt kaum noch

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Die Spritpreise in Baden-Württemberg sind in dieser Woche auf den niedrigsten Stand seit August gesunken. Außerdem hat das Nachbarland Frankreich seinen Tankrabatt zurückgefahren.

Für Autofahrer aus Baden-Württemberg lohnt sich das Tanken in Frankreich kaum noch. Zum einen sanken die Spritkosten in Baden-Württemberg in dieser Woche auf den niedrigsten Stand seit August und zum anderen reduzierte das Nachbarland seinen Tankrabatt von bisher 30 auf 10 Cent pro Liter, wie ein Sprecher des ADAC betonte.

In Baden-Württemberg kostet ein Liter Super-Benzin heute laut SWR-Berechnungen im Schnitt 1,81 Euro. Der mittlere Preis für E10 liegt bei 1,75 Euro pro Liter, beim Diesel sind es 1,86 Euro. Diesel war zuletzt Anfang März auf diesem Niveau.

Im Sommer war in Deutschland der Tankrabatt noch in Kraft gewesen. Der Preisunterschied zwischen den beiden Ländern sei mittlerweile relativ gering. Für Menschen, die grenznah wohnen, lohne es sich nur noch im Einzelfall. "Gerade, wenn man beruflich oder in der Freizeit sowieso eine Fahrt nach Frankreich unternimmt und vor Ort tanken kann", sagte der ADAC-Sprecher.

Nach Auslaufen des Tankrabatts in Deutschland hatte sich ein wahrer Run auf französische Tankstellen entwickelt. Hier können Sie unsere damalige Berichterstattung nachverfolgen:

Nachfrage der Industrie nach Diesel rückläufig

Als Grund für die vergleichsweise niedrigen Preise in Deutschland und Baden-Württemberg nannte der Sprecher den Einsatz von Diesel anstelle von Gas in Teilen der Industrie - diese erhöhte Nachfrage der letzten Monate haben nun nachgelassen, wodurch der Dieselpreis wieder sinke. Bei Benzin mache sich die traditionell geringere Nachfrage zum Jahresende bemerkbar.

"Zudem greift der Wettbewerb auf dem Kraftstoffmarkt momentan wieder stärker, wodurch die Spritpreise nachgeben. Hinzu kommen sinkende Rohölpreise aufgrund wachsender Sorgen um die Weltwirtschaft und einer geringeren Nachfrage", so der Sprecher weiter. Aus Sicht des ADAC war es "längst überfällig", dass die Kosten nach unten gingen - und es gebe "weiter erheblichen Spielraum für Preissenkungen".

ADAC: Autofahrer sollen Wettbewerb befeuern

Wie es in Zukunft weitergeht, sei unter anderem von den politischen Entwicklungen abhängig. "Autofahrerinnen und Autofahrer können den Wettbewerb und damit auch den Preisrückgang an den Zapfsäulen weiter befeuern, indem sie sich beim Tanken preisbewusst verhalten: vor der Fahrt zur Tankstelle über die aktuellen Preise im Umkreis informieren, gezielt die günstigste Tankstelle ansteuern und am besten abends zwischen 20 und 22 Uhr tanken", hieß es. Nach ADAC-Angaben können Autofahrer abends im Schnitt zwölf Cent je Liter gegenüber den Morgenstunden sparen. Berechnungen des SWR zeigen, dass in den meisten Städten und Gemeinden der Preisunterschied zwischen 9 und 30 Cent pro Liter beträgt.

SWR-Tankmonitoring: Mehr sollten Sie für Sprit nicht bezahlen

Tagesaktuell können Sie das Preisniveau in Ihrer Nähe für Benzin und Diesel durch das SWR-Tankmonitoring überprüfen. Eine Karte zeigt, welcher Preis für Benzin und Diesel heute bei Ihnen in der Nähe angemessen ist. Die SWR-Datenjournalisten werten dafür jeden Tag 4,5 Millionen Preise von 15.000 deutschen Tankstellen in Echtzeit aus. Daraus wird stündlich ein Preisniveau für alle Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg berechnet.

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SWR