Das Wappen der Polizei in Baden-Württemberg (Symbolbild) (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Silas Stein (Symbolbild))

Polizei-Affäre in Baden-Württemberg

Vorwurf der sexuellen Nötigung: Polizeiinspekteur muss vor Gericht

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Dem ranghöchsten Polizeibeamten des Landes wird der Prozess gemacht, weil er eine Beamtin sexuell belästigt haben soll. In der Affäre steht auch Innenminister Strobl unter Druck.

Das Stuttgarter Landgericht hat die Anklage gegen den suspendierten Inspekteur der Polizei in Baden-Württemberg wegen sexueller Nötigung zugelassen. Damit wird dem Mann der Prozess gemacht. Termine für die Hauptverhandlung würden nun abgestimmt, teilte ein Sprecher des Gerichts am Mittwoch mit. Der höchstrangige Polizist des Landes bestreitet die Vorwürfe.

Inspekteur soll Kollegin sexuell belästigt haben

Den Ermittlungen zufolge soll er vor rund einem Jahr in Stuttgart eine Polizeibeamtin sexuell belästigt haben - im Gegenzug für Karrierevorteile. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm nach früheren Angaben vor, "hierbei bewusst ausgenutzt zu haben, dass er aufgrund seiner beruflichen Stellung in der Lage war, der Polizeibeamtin im Falle des Widerstands erhebliche berufliche Nachteile zu bereiten".

Sein Anwalt Jens Rabe hatte angekündigt, für einen Freispruch zu kämpfen. Es sei bedauerlich, dass die Staatsanwaltschaft "bei dieser Beweissituation" überhaupt Anklage erhoben habe.

Ein Überblick, worum es bei den Vorwürfen gegen den Polizeiinspekteur geht (Video vom 2. November 2022):

Innenminister Strobl soll Inspekteur gefördert haben

Auch Innenminister Thomas Strobl (CDU) steht wegen der Sache seit längerem unter Druck - er hatte nach eigenen Angaben ein Schreiben des Anwalts des Inspekteurs an einen Journalisten weitergereicht. Ein Untersuchungsausschuss im Landtag beleuchtet sexuelle Belästigung bei der Polizei sowie die Beförderungspraxis und die Handlungen Strobls. Eine Zeugenaussage deutet darauf hin, dass der Minister dem Inspekteur gezielt half, Karriere zu machen.

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