Seit dem 1. Januar werden im Luisenpark bei den Winterlichtern Bäume und Skulpturen angestrahlt, und Lichtinstallationen sorgen für eine besondere Atmosphäre. Jetzt gibt es Kritik an der Eintrittsregelung für die Besitzer einer Jahreskarte. Denn in diesem Jahr dürfen Jahreskarteninhaber den Luisenpark schon ab 14 Uhr nur noch mit einem Zusatzticket zum Preis von neun Euro betreten, statt wie in den Vorjahren ab 16 Uhr. Laut Luisenpark sind zurzeit rund 32.000 Jahreskartenbesitzer von der Regelung betroffen.
Das sagen Parkbesucher zur neuen Regelung:
Offener Brief mit Kritik an der Einlasszeit
Inzwischen formiert sich Widerstand: Besitzer einer Jahreskarte haben einen offenen Brief formuliert, der an die Erste Bürgermeisterin Mannheims, Diana Pretzell (Grüne), und den Geschäftsführer des Luisenparks, Michael Schnellbach, verschickt wurde. Darin kritisieren sie diese verkürzte Einlasszeit.

Diese sei eine massive Einschränkung, schreiben sie. Gerade im Familienalltag sei der Luisenpark ein beliebtes Ausflugsziel. Viele Menschen gingen nachmittags im Park spazieren oder mit Kindern auf einen der Spielplätze.
Der Spaziergang oder Spielplatzausflug im Luisenpark findet oftmals auch nachmittags nach Kita oder Schule statt. Genau das ist jetzt vorerst nicht mehr möglich.
Auch für Jahreskarteninhaber ohne Familie sei die Regelung eine massive Einschränkung. Wer zum Beispiel Teilzeit arbeitet, kann nachmittags ohne Zuzahlung nicht mehr in den Park.
Die Initiatoren des offenen Briefes bitten die Luisenparkleitung, wieder einen Einlass wie in den Vorjahren bis kurz vor 16 Uhr zu ermöglichen. Den Brief hat auch die Gemeinderatsfraktion Die Grünen / Die Partei unterschrieben.
Jahreskarteninhaber "kreativ" beim Umgehen des Sondereintritts

Durch die alte Regelung sind dem Luisenpark in den vergangenen Jahren Einnahmen verloren gegangen, sagte eine Sprecherin auf Nachfrage. Die Parkleitung könne den Unmut verstehen. Aber die Zahlen aus den Vorjahren, die zeigen, wann welcher Besucher den Park betritt, hätten gezeigt, dass viele Jahreskarteninhaber während der Winterlichter wiederholt kurz vor 16 Uhr in den Park gekommen sind, um den Sondereintritt zu umgehen. Einige Besucher hätten sich dabei als "äußerst kreativ bis vehement" erwiesen.
Die Folge waren zum Teil picknickartige Gelage in den beheizten Schauhäusern. Es waren also keine Spaziergänger zu sehen, sondern vielmehr eine Gesellschaft, die kollektiv im Warmen auf den Winterlichterbeginn wartete.
Um sicherzustellen, dass die Winterlichter finanzierbar bleiben und der Luisenpark sie weiterhin anbieten kann, habe sich die Parkleitung entschlossen, den Sondereintritt auf 14 Uhr vorzuverlegen. Andere vergleichbare Parkanlagen würden ähnlich vorgehen. Bei den Winterlichtern im Palmengarten Frankfurt sei der botanische Garten zwischen 14 und 16 Uhr sogar ganz geschlossen.
Eine Initiatorin des offenen Briefes sagte dem SWR, sie könne verstehen, dass es für den Luisenpark ärgerlich ist, Einnahmen zu verlieren.
Dann müssen sie sich aber etwas anderes überlegen, als eine Einschränkung der Jahreskarte. Verstärkte Kontrollen zum Beispiel.
Ob die Winterlichter auch diesmal wieder bis in den Februar hinein verlängert werden, ist derzeit noch unklar.