Gewerkschaft will zwölf Prozent mehr

ver.di startet dreitägigen Warnstreik am Großkraftwerk Mannheim

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Von Autor/in Monika Regelin

Von Mittwoch bis Freitag hat die Gewerkschaft ver.di die Beschäftigten des Großkraftwerks Mannheim zu einem Warnstreik aufgerufen. Ein Notdienst soll die Grundversorgung sichern.

Am Großkraftwerk Mannheim (GKM) hat am Mittwochmorgen der angekündigte Warnstreik begonnen. Er soll bis Freitagabend um 22 Uhr dauern. Zu einer Kundgebung haben sich rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer versammelt. Die Gewerkschaft ver.di will damit vor der dritten Verhandlungsrunde über einen Haustarif Druck auf die Geschäftsleitung des Unternehmens machen.

ver.di fordert nach eigenen Aussagen eine Entgelterhöhung von zwölf Prozent, die eine soziale Komponente enthält. Die Auszubildenden sollen monatlich 100 Euro mehr bekommen - das alles bei einer Laufzeit von einem Jahr.

Warnstreik beim Großkraftwerk in Mannheim
Beim Großkraftwerk Mannheim hat am Mittwoch der dreitägige Warnstreik begonnen.

Am 12. November hatte der Arbeitgeberverband der Elektrizitätswerke Baden-Württemberg ver.di zufolge Entgelterhöhungen von 2,3 Prozent mit einer Laufzeit von 18 Monaten angeboten. Auf ein Jahr umgerechnet entspricht das laut ver.di einer Steigerung unter 1,6 Prozent.

Gewerkschaft ver.di will zwölf Prozent Lohnerhöhung

"Nach einem harten Jahr mit außergewöhnlichen Arbeiten und Belastungen durch die Transformation wollen die Arbeitgeber ihre Beschäftigten mit Reallohnverlusten abspeisen", so Ver.di-Verhandlungsführer Angelo Bonelli. Darauf werde man nun mit einem ersten Warnstreik antworten. "Wir erwarten in der dritten Runde ein den Branchenabschlüssen entsprechendes Angebot", sagte Bonelli weiter.

Großkraftwerk Mannheim sieht Inflationsausgleich gewährleistet

Der Pressesprecher des GKM wies die Behauptung der Gewerkschaft auf Anfrage des SWR zurück. In einer schriftlichen Stellungnahme heißt es: "Mit dem arbeitgeberseitig vorgelegten Angebot gleichen wir die für 2025 erwartete Inflation mehr als aus und berücksichtigen dabei die wirtschaftliche Situation unseres Unternehmens, das aktuelle Marktumfeld und auch die berechtigten Anliegen unserer Anteilseigner", so Claudio Becker. Ziel bleibe es, gemeinsam mit den Tarifpartnern zu einer Einigung zu gelangen, die langfristig die Arbeitsplätze sichere und die Interessen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wahre.

Grundversorgung während GKM-Warnstreiks durch Notdienst

Mit dem Großkraftwerk wurde für die Dauer des Warnstreiks ein Notdienst mit etwa 100 Beschäftigten vereinbart. So soll die Grundversorgung gewährleistet werden. Die Verhandlungen für den Haustarif sollen dann am 5. Dezember in dritter Runde fortgesetzt werden.

Streikplakate hängen an einem Tor des Großkraftwerks Mannheim
Der Warnstreik am Großkraftwerk Mannheim soll bis Freitagabend dauern.

Das Mannheimer GKM ist das größte Steinkohlekraftwerk Deutschlands. 520 Menschen sind dort beschäftigt. Es ist ein Gemeinschaftskraftwerk der RWE Generation SE (40 Prozent), der EnBW Energie Baden-Württemberg AG (32 Prozent) und der MVV RHE GmbH (28 Prozent) ohne eigene Strom- und Wärmevermarktung.

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