Menschen in einem Trauerzug in St. Leon-Rot

Nur Schulgemeinde und Rettungskräfte hatten Zutritt

Trauerfeier für getötete Schülerin in St. Leon-Rot: "Brutaler und sinnloser Tod"

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Wolfgang Kessel
Wolfgang Kessel, Redakteur beim SWR in Mannheim

In einer Kirche in St. Leon-Rot (Rhein-Neckar-Kreis) haben am Freitag rund 650 Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte einer vergangenen Donnerstag getöteten Schülerin gedacht.

Nach dem gewaltsamen Tod einer 18 Jahre alten Schülerin im Löwenrot-Gymnasium in St. Leon-Rot haben am Freitag rund 650 Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, sowie Mitarbeiter von Rettungsdiensten an einer Trauerfeier teilgenommen. Die Feier fand am Freitagvormittag in der katholischen St. Mauritiuskirche im Ortskern statt - unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Das hatte die Schule vorab bekannt gegeben.

Schulleiter spricht von "brutalem und sinnlosen Tod" der Schülerin

Nach Angaben der Schule ergriff im Rahmen der Trauerfeier unter anderem Schulleiter Dirk Lutschewitz das Wort. Er sprach den Angaben zufolge von einem "brutalen und sinnlosen Tod" der Schülerin, an dem man "regelrecht verzweifelt". Die Schule teile das Leid mit den Angehörigen und der Familie. Der Tod der Schülerin hinterlasse eine Lücke, "die keiner von uns wird schließen können".

Schmetterlinge vor Altar in Kirche in St. Leon-Rot
Trauerfeier in St. Leon-Rot: Schmetterlinge am Altar als "Symbol für Hoffnung und neues Leben"

Trauernde legen Schmetterlinge vor Altar nieder

Zahlreiche Trauergäste legten in der Kirche selbstgebastelte und gemalte Schmetterlinge vor dem Altar nieder. Die Schule zitiert eine Religionslehrerin, wonach Schmetterlinge "ein Symbol für Verwandlung, Hoffnung und neues Leben" sind. An der Trauerfeier nahm auch St. Leon-Rots Bürgermeister Alexander Eger (FDP) teil.

Trauerzug durch St. Leon-Rot

Am Freitagmorgen hatten sich die Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte am Gymnasium versammelt, um gemeinsam in einem Trauerzug zur etwa einen Kilometer entfernten Kirche zu gehen. Der Trauerzug wurde von Polizisten auf Motorrädern begleitet. Laut Polizei liefen die Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte nach der etwa 40-minütigen Trauerfeier gemeinsam wieder zurück zum Löwenrot-Gymnasium.

Schülerinnen, Schüler, Lehrerinnen und Lehrer sowie Polizei- und Rettungskräfte vor der Kirche
Schülerinnen, Schüler, Lehrerinnen und Lehrer des Löwenrot-Gymnasiums sind in einem Trauerzug bis zur Kirche gelaufen

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Der Beschuldigte steht unter Mordverdacht und sitzt in Untersuchungshaft. Der mutmaßliche Täter und die getötete Schülerin sollen miteinander liiert gewesen sein, aber nicht mehr zum Zeitpunkt der Tat. Nach Angaben eines Sprechers des Gymnasiums wird mittlerweile versucht, den Unterricht planmäßig stattfinden zu lassen. Wenn Schülerinnen oder Schüler Gesprächsbedarf signalisierten, würden die Lehrkräfte jedoch versuchen, darauf einzugehen. Die Schulgemeinschaft werde vom schulpsychologischen Dienst und der Notfallseelsorge unterstützt, um die Geschehnisse zu verarbeiten. 

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