Am Donnerstag hat vor dem Amtsgericht Mannheim der Prozess gegen zwei Polizisten der Mannheimer Reiterstaffel begonnen. Sie sollen gegen das Tierschutzgesetz verstoßen haben. Am ersten Prozesstag setzte die Vorsitzende Richterin die Verhandlung kurz nach Beginn aus, weil die Gutachterin erkrankt ist. Haben die beiden Polizisten wirklich Pferde mehrfach gequält? - Antwort und Urteil werden wohl noch eine Weile dauern. Denn der Prozess am Mannheimer Amtsgericht wurde auf Ende Februar 2024 /Mitte März 2024 vertagt.
Schläge und Sack mit leeren Dosen am Pferd festgebunden?
Den beiden Beamten wird vorgeworfen, Pferde misshandelt zu haben. Einer der Angeklagten, ein 54-jähriger Polizeibeamter, soll sein Pferd während eines Einsatztrainings mehrfach mit der Hand und der Reitgerte geschlagen und soll so dem Tier Schmerzen zugefügt haben.
Auch sein 38-jähriger Kollege soll einem Dienstpferd mit mehreren Schlägen mit der Gerte Schmerzen zugefügt haben. Er soll außerdem einen Sack mit leeren Konserven- und Getränkedosen an einem weiteren Pferd festgebunden haben. Die so entstandenen lauten Klappergeräusche hätten das Pferd erheblich beeinträchtigt.
Polizist wollte "Koppen" mit Pfefferpaste unterbinden
Einem dritten Pferd soll der 38-Jährige über mehrere Tage hinweg eine Paste auf Pfefferbasis auf den Rand des Futtertrogs geschmiert haben. Laut Anklage wollte er so das sogenannte "Koppen" des Tiers unterbinden - eine Verhaltensauffälligkeit, die als Stress-Reaktion gilt.
Beide Beamte hatten einen Strafbefehl nicht akzeptiert, deshalb wird nun am Mannheimer Amtsgericht verhandelt.