Am Unfallort liegt ein kaputtes Fahrrad und mehrere Einsatzfahrzeuge. (Foto: IMAGO, IMAGO / Einsatz-Report24)

Ermittlungen wegen Totschlags und Mordes

Vater wohl in Ellerstadt getötet, Radfahrerin in Mannheim tödlich verletzt - Verdächtiger jetzt in Psychiatrie

Stand

Der Mann, der seinen Vater im pfälzischen Ellerstadt getötet und später auf der Flucht eine Radlerin in Mannheim tödlich verletzt haben soll, kommt zunächst in einem psychiatrischen Krankenhaus unter.

Polizei und Staatsanwaltschaft teilten am Dienstag mit, gegen den Mann werde nun wegen des Verdachts des Totschlags an seinem Vater in Ellerstadt (Kreis Bad Dürkheim) sowie des dreifach versuchten Mordes und eines vollendeten Mordes an mehreren Radfahrern in Mannheim ermittelt. Der 36-Jährige war bisher nicht vernehmungsfähig. Nach seiner Festnahme lag der Mann zunächst unter Bewachung im Krankenhaus. Am Dienstag hatte ein Richter einen sogenannten Unterbringungsbefehl erlassen. Das heißt, der Mann wird bis auf Weiteres in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht.

Erster Tatort: Ellerstadt - Vater starb an "innerem Verbluten"

Ellerstadt im Kreis Bad Dürkheim, Ortsschild am Ortseingang, Straße mit Häusern (Foto: SWR)
Ortseingang von Ellerstadt im Kreis Bad Dürkheim

Am Sonntagabend soll der 36-Jährige zunächst in Ellerstadt seinen 69-jährigen Vater getötet haben. Die Leiche des Vaters wurde am Dienstag obduziert. Ergebnis: Todesursache war laut Staatsanwaltschaft Mannheim "inneres Verbluten nach Stichen in den Oberkörper." Die Mutter des mutmaßlichen Täters war demnach bei der Auseinandersetzung dabei gewesen, sie sei dabei leicht verletzt worden. Mehrere Nachbarn hatten den Streit gehört und die Polizei alarmiert.

Polizeistreife verlor Mann bei Ellerstadt aus den Augen

Als der 36-Jährige nach der Tat im Sportwagen der Mutter davonfuhr, sei eine Polizeistreife vor Ort gewesen. Die Beamten, so die Polizei, seien ihm zunächst gefolgt, hätten ihn dann aber aus den Augen verloren und hatten dann eine Fahndung ausgelöst. Polizei und Staatsanwaltschaft Mannheim gehen davon aus, dass sich der Mann in Ellerstadt und auf seiner Flucht nach Mannheim in einem psychischen Ausnahmezustand befunden hat.

"Es wird davon ausgegangen, dass die Taten in einem psychischen Ausnahmezustand verübt wurden."

Zweiter Tatort: Mannheim - Radfahrerin erliegt ihren Verletzungen

In Mannheim stieß der Mann im Hafengebiet mit dem Wagen auf einer Strecke von ein-einhalb Kilometern mit drei Radfahrern und einer Radfahrerin zusammen. Eine 71-jährige Radlerin kam dabei ums Leben. Zwei der drei verletzten Radfahrer befinden sich laut Polizei noch im Krankenhaus, schweben weiterhin in Lebensgefahr und sind noch nicht vernehmungsfähig. Alle vier in Mannheim verletzten Radfahrer kamen aus dem Rhein-Neckar-Raum. Sie seien zufällig Opfer des Mannes geworden, so die Staatsanwaltschaft. In einer Mitteilung der Polizei und der Staatsanwaltschaft hieß es am Montag:

"Es ist nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen wahrscheinlich, dass der Tatverdächtige die Radfahrer absichtlich anfuhr."

Mann springt in Rhein, Festnahme durch Wasserschutzpolizei

Danach stellte der 36-Jährige das Auto ab, zog einen Teil seiner Kleidung aus und sprang in den Rhein. Mit Hilfe eines Polizeihubschraubers fischten Beamte der Wasserschutzpolizei den Mann aus dem Wasser und nahmen ihn fest. Er kam ins Krankenhaus und war am Montag zunächst nicht ansprechbar.

Ellerstadt/Mannheim

Tatorte in Ellerstadt und Mannheim Vater mutmaßlich getötet, Radlerin tödlich verletzt: Was wir wissen und was nicht

Ein psychisch kranker Mann soll in Ellerstadt seinen Vater getötet und danach auf der Flucht in Mannheim eine Radfahrerin tödlich verletzt haben. Es gibt viele offene Fragen.

Verfahren vor zwei Jahren wegen Schuldunfähigkeit eingestellt

Wie Staatsanwaltschaft und Polizei am Dienstag weiter mitteilten, habe es bereits vor zwei Jahren ein Verfahren bei der Frankenthaler Staatsanwaltschaft gegen den Mann gegeben - wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, Sachbeschädigung und versuchter gefährlicher Körperverletzung. Wegen Schuldunfähigkeit sei dieses Verfahren eingestellt worden. Laut Staatsanwaltschaft soll der Mann wegen einer psychischen Erkrankung ärztlich behandelt worden sein. Bis vor etwa einer Woche war er demnach deswegen noch in einer Klinik untergebracht.

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SWR