Lkw-Unfall A5 Mannhein (Foto: SWR)

Buchveröffentlichung sechs Jahre nach tödlichem Unfall am Kreuz Walldorf

Sie überlebte den Horror-Unfall und kämpft für mehr Lkw-Sicherheit

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Nicolas Stauder
Autor Nicolas Stauder (Foto: SWR)

Helena hat als 15-Jährige bei einem Autounfall ihre Eltern und ihre Schwester verloren. Ex-Polizeichef Dieter Schäfer verarbeitet den Unfall in einem Buch über Lkw-Sicherheit.

Der schreckliche Unfall auf der A5 kurz vor dem Kreuz Walldorf war einer der Auslöser für Dieter Schäfers Buch über Lkw-Sicherheit: Am Rosenmontag 2018 um genau 14:18 Uhr fuhr ein Sattelschlepper auf der A5 ungebremst in ein Stauende. Der Lastwagen drückte zwei Autos unter einen anderen Laster. Vier Menschen in den beiden Autos starben. Nur Helena, damals 15, überlebte den Unfall schwer verletzt. Sie verlor an diesem Tag ihre zwölfjährige Schwester und ihre Eltern.

Lkw-Unfall A5 Mannhein (Foto: SWR)
Der tödliche Unfall am Rosenmontag 2018 kurz vor dem Autobahnkreuz Walldorf

Dieter Schäfer war Chef der Verkehrspolizei Mannheim und das Thema Lkw-Sicherheit war ihm schon immer ein Anliegen. In seiner Berufslaufbahn hat Schäfer etliche tödliche Unfälle gesehen. Aber gerade der schwere Unfall 2018 und das Schicksal der mittlerweile 21-jährigen Helena haben ihn geprägt, sagt er. Jetzt hat er sein Buch "Max 80 - 40 Tonnen Verantwortung" zum Thema Lkw-Sicherheit vorgelegt.

Sekundenschlaf als Hauptursache für Lkw-Unfälle

Immer wieder fahren schwere Lastwagen ungebremst in Stauenden. Fast alle Unfälle seien auf Unaufmerksamkeit oder Sekundenschlaf der Fahrer zurückzuführen, so Schäfer. Die Fahrzeuge haben wegen ihres hohen Gewichts einen langen Bremsweg, schon eine Sekunde Ablenkung kann über Leben oder Tod entscheiden.

Die Verantwortung liege aber nicht allein bei den Fahrern, betont Dieter Schäfer. Viele Fahrer seien wegen schlechter Arbeitsbedingungen nicht gut ausgeruht, was Sekundenschlaf begünstige. Schäfer spricht deshalb explizit die Industrie und den Handel an, die den Zeitdruck verursachen.

Überlebende Helena will Kraft spenden

Helena hat am 12. Februar 2018 ein zweites Leben geschenkt bekommen, sagt sie. Deshalb setzt sie sich jetzt gemeinsam mit Dieter Schäfer für mehr Sicherheit im Schwerverkehr ein. Damit will sie Angehörigen von Unfalltoten Kraft spenden und sich dafür einsetzen, dass solche Unfälle in Zukunft verhindert werden.

Ich weiß, dass meine Eltern und meine Schwester jeden Tag bei mir sind.

Vorstellung des Buchs „Max Achtzig - 40 Tonnen Verantwortung“  (Foto: SWR)
Dieter Schäfer und Helena bei der Buchvorstellung von "Max Achtzig - 40 Tonnen Verantwortung"

Helena will eigenes Kapitel schreiben

Das Buch widmet sich in 15 Kapiteln dem Thema Lkw-Sicherheit. Am Anfang geht es um die Schilderung des Unfalls von 2018. Zudem will das Buch auch den Opfern und Angehörigen eine Stimme geben. Denn das Leid von Überlebenden wie Helena und der Angehörigen von Unfalltoten und auch die Belastung der Rettungs- und Einsatzkräfte werde laut Schäfer oft nicht gesehen. In einer zweiten Auflage soll das Buch um ein 16. Kapitel ergänzt werden. Es soll von Helena geschrieben werden und ihre Perspektive erzählen.

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