Rund 100 Menschen haben sich in der Vergangenheit vor dem Heidelberger Rathaus versammelt. Sie solidarisierten sich bei einer Kundgebung mit den Protesten im Iran. (Foto: SWR)

Solidarität in der Region

Mannheimer Exil-Iranerin engagiert sich für Protestbewegung

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"Frauen, Leben, Freiheit" - dafür kämpft die Mannheimer Exil-Iranerin Bahare Beverungen als Reaktion auf die jüngsten Proteste im Iran. Und damit ist sie nicht alleine.

Fast 100.000 Männer und Frauen, Iraner wie andere Landsleute, haben am Wochenende auf einer Großdemo in Berlin ihrer Wut auf das Mullah-Regime in Teheran Luft gemacht. Einige von ihnen kommen aus der Rhein-Neckar Region. Initiatorin der Proteste hier ist die 43-jährige Bahare Beverungen aus Mannheim. Sie lebt schon seit ihrer Kindheit in Deutschland – aber im Moment sind ihre Gedanken in ihrer alten Heimat:

"Es ist als gebürtige Iranerin meine Pflicht, meine demokratische Freiheit, die ich habe, hier auszuüben - im Namen der Iranerinnen und Iraner, die das nicht können."

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Demonstrierende gehen trotz ihrer Angst auf die Straße

So wie Bahare Beverungen geht es vielen auf eine der vergangenen Demonstrationen in Heidelberg. Moe gehörte auch zu den Demonstrierenden, will aber zum Beispiel aus Angst vor Konsequenzen für seine Familie im Iran seinen Nachnamen nicht nennen – aber ein Zeichen setzen. Er hat auf dem Heidelberger Marktplatz seinen iranischen Pass verbrannt – aus Protest gegen die frauenfeindliche Politik des Regimes in Teheran.

Moe, Demonstrant aus Heidelberg, verbrennt bei einer Kundgebung seinen iranischen Pass. (Foto: SWR)
Moe, Demonstrant aus Heidelberg, verbrennt bei einer Kundgebung seinen iranischen Pass.

"Über 80 Millionen zusammen - Hand in Hand dagegen vorgehen. Das wollen wir wirklich und das ziehen wir auch durch."

Die Mannheimerin Bahare Beverungen hat selbst zwei Töchter im Alter von neun und sieben Jahren. Auch für sie engagiert sie sich. Und sie lässt die beiden an den Protesten teilhaben. Die Mädchen sind zwar erst neun und sieben Jahre alt, aber sie sollen verstehen, dass das, was für sie normal ist – Freiheit und Selbstbestimmung – dass das nicht selbstverständlich ist.

"Ich finde das ganz schön fies, weil Frauen die selben Rechte haben sollen, wie Männer."

Eigentlich selbstverständlich – aber eben nicht überall auf der Welt. Was den Iran angeht, da hat Bahare Beverungen Hoffnung. Die Protestbewegung sei groß, ebenso der Zusammenhalt. Für die Heimat ihrer Eltern wünscht sie sich vor alle Gleichberechtigung.

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