Tarifstreit im öffentlichen Dienst

Warnstreiks: Städtische Busse in Karlsruhe und Baden-Baden bleiben stehen

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Mathias Zurawski
Mathias Zurawski
Fabiola Germer
Ein Bild von Fabiola Germer

In Karlsruhe und Baden-Baden fallen am Dienstag städtische Busse aus. Die Gewerkschaft ver.di bestreikt den öffentlichen Dienst. Auch im privaten Omnibusgewerbe gibt es Ausfälle.

Bei städtischen Bussen in Karlsruhe und Baden-Baden kommt es seit Dienstagmorgen zu Verspätungen und Ausfällen. Die Gewerkschaft ver.di ruft landesweit erstmals in der laufenden Tarifrunde für den öffentlichen Dienst zu Warnstreiks auf. Gleichzeitig werden Busse im privaten Omnibusgewerbe massiv bestreikt.

Warnstreik bei Verkehrsbetrieben in Karlsruhe und Baden-Baden

In Karlsruhe und Baden-Baden begann mit der Frühschicht am Dienstagmorgen der Warnstreik im öffentlichen Dienst. Beim Auftakt in Karlsruhe haben sich am Dienstagmorgen etwa 60 Streikende versammelt. Gemeinsam haben sie ihre Forderungen bekräftigt. Geschäftsführer von ver.di Mittelbaden-Nordschwarzwald Thorsten Dossow sagt, mit den Streiks wolle man auch zeigen, wie wichtig die Busse für die Gesellschaft sind. "Wenn man sieht, dass ein Busfahrer mit gerade mal 3.000 Euro Brutto nach Hause geht und davon eine Familie ernähren muss [...] dann ist das nicht mehr ganz korrekt", so Dossow.

Seit Dienstagmorgen stehen laut ver.di die Busse bei den Stadtwerken Baden-Baden und bei den Verkehrsbetrieben Karlsruhe (VBK) still. Nicht vom Streit betroffen sind Tramlinien in Karlsruhe und S-Bahnen im Karlsruher Verkehrsverbund (KVV).

SWR-Reporterin Fabiola Germer war beim Streik in Karlsruhe vor Ort:

Laut VBK kommt es im Karlsruher Stadtgebiet auf allen Buslinien der Verkehrsbetriebe zu Ausfällen. Die Verkehrsbetriebe der Stadtwerke Baden-Baden haben darauf hingewiesen, dass wegen des Streiks im öffentlichen Dienst ein großer Teil der städtischen Buslinien bis zum Betriebsende in der Nacht zu Mittwoch ausfällt. Außerdem werden mehrere Regionalbuslinien bestreikt. Auch das Kundenzentrum sei vom Streik betroffen.

Die Gewerkschaft ver.di ruft im Tarifstreit für den öffentlichen Dienst erstmals im Land zu Warnstreiks auf - auch in Baden-Baden stehen städtische Busse am Dienstag still.
Seit Dienstagmorgen beteiligen sich auch die Stadtwerke Baden-Baden am Warnstreik im öffentlichen Dienst.

Es sei nicht in ihrem Interesse Fahrgäste zu verprellen, machte es Theo Bertram am Dienstagmorgen deutlich. Er ist Personalratsvorsitzender der Stadtwerke Baden-Baden. "Aber es gibt ja auch keine andere Möglichkeit, Nachdruck zu verleihen." Im Laufe des Tages werden sich laut Bertram voraussichtlich 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Verwaltung, Fahrdienst und Werkstatt am Streik beteiligen.

Die Gewerkschaft ver.di ruft im Tarifstreit für den öffentlichen Dienst erstmals im Land zu Warnstreiks auf - auch in Baden-Baden stehen städtische Busse am Dienstag still.
Theo Bertram, Personalratsvorsitzender der Stadtwerke Baden-Baden, geht am Dienstag von massiven Auswirkungen im Busverkehr in Baden-Baden aus.

Gleichzeitig ausgeweitete Streiks im privaten Omnibusgewerbe

Gleichzeitig ruft die Gewerkschaft erneut zu einem Warnstreik im privaten Omnibusgewerbe auf. Landesweit sollen sich über 30 Betriebe am Streik beteiligen. Unter anderem die SWEG Rheinmünster (Landkreis Rastatt) mit 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Dort standen am Morgen 20 Busse still.

Bei der SWEG in Rheinmünster haben am Morgen 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gestreikt.
Bei der SWEG in Rheinmünster haben am Morgen 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gestreikt.

Streiks sollen Druck auf Arbeitgeber weiter erhöhen

Ein Gewerkschaftssprecher sagte gegenüber dem SWR, dass sich allein im Raum Karlsruhe, Rastatt/Baden-Baden und Pforzheim voraussichtlich doppelt so viele Fahrerinnen und Fahrer an der Aktion beteiligen werden wie bei vorangegangenen Streiks. Demnach rufe die Gewerkschaft in den Unternehmen Friedrich Müller in den Kreisen Karlsruhe, Rastatt sowie im Enzkreis, bei der SWEG in Karlsruhe und Rheinmünster sowie bei NVW Nahverkehr Mittelbaden Walz in Rastatt zum Streik auf.

Mit den Streiks im privaten Omnibusgewerbe will die Gewerkschaft vor der dritten Verhandlungsrunde am Freitag den Druck auf die Arbeitgeber weiter erhöhen. Hier fordert sie neun Prozent mehr Geld für die Beschäftigten.

Wir setzen diese Woche erste Nadelstiche und bereiten zeitgleich eine deutliche Ausweitung der Warnstreiks in Baden-Württemberg vor.

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Gewerkschaft kündigt landesweite Streikwelle an

Die Verhandlungen in der neuen Tarifrunde für den öffentlichen Dienst haben am Freitag begonnen und werden am 17. Februar fortgesetzt. Die Gewerkschaft fordert acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber 350 Euro mehr im Monat. Auszubildende sollen monatlich 200 Euro mehr bekommen. Von den Verhandlungen betroffen sind bundesweit mehr als 2,5 Millionen Menschen.

Nach dem Streikauftakt in Karlsruhe hat die Gewerkschaft für diese Woche landesweit Streikaktionen angekündigt, darunter in Geislingen, Leinfelden-Echterdingen und Filderstadt.

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