In den letzten Wochen gab es massive Proteste und seit Wochen schwelt der Streit um die Platanen in der Karlsruher Kaiserstraße. Die knapp 50 Bäume in der Straße sollen laut Stadt für die Neugestaltung der Fußgängerzone gefällt werden. Dafür sollen rund 90 neue mediterrane Zürgelbäume gepflanzt werden.
Die Stadt führt weiter aus, dass es außerdem noch weitere Gründe gäbe, die Bäume zu fällen: Beim Verlegen von neuen Kabeln würden die Wurzeln der Platanen Probleme machen. Dazu hebe das Wurzelwerk die Oberfläche an. Bei Starkregen würde sich durch diese Bodenwellen das Wasser aufstauen und nicht abfließen.
Pläne schon lange beschlossen
Eigentlich sind die Pläne auch schon lange beschlossene Sache, und der Baubeginn Anfang des nächsten Jahres ist ziemlich zeitig. Trotzdem soll nächste Woche Dienstag erneut in der Sitzung des Hauptausschusses über die Bäume diskutiert werden. Wahrscheinlich ist dies vor allem auf den öffentlichen Protest dagegen zurückzuführen.
Außerdem haben innerhalb der Fraktionen im Gemeinderat zuallererst die Linken einen entsprechenden Antrag gestellt, indem sie sich für den Erhalt der Platanen aussprechen. Mittlerweile haben weitere Fraktionen diesen Standpunkt auch eingenommen – so die AFD oder die Freien Wähler.
Protest erzwingt neue Verhandlungen
Vor allem aber der Protest des Klimabündnisses Karlsruhe hat womöglich entscheidend zur Neuverhandlung beigetragen. Mitte November hatte das Bündnis mit einer Mahnwache für die Bäume demonstriert. Außerdem gab es eine Unterschriften-Aktion und ein Gutachten aus den Reihen des Klimabündnisses, das sich klar gegen das Fällen der Bäume und die Pläne der Stadt ausspricht.
Die Reaktionen aus den Fraktionen des Gemeinderats sind gemischt. Einige unterstützen den Erhalt der Platanen. Andere kritisieren vor allem, dass es nicht klar sei, wie das Gutachten zu seinen Schlüssen kommt. Der Ausgang der Abstimmung ist offen.