Viktoria Kottler aus Bischweier im Kreis Rastatt hat eine Leidenschaft für Leder. Die selbstständige Sattlerin übt ihr Handwerk mit viel Hingabe aus und verarbeitet den Werkstoff in den unterschiedlichsten Formen. Dass sie mal beruflich Liebesschaukeln herstellen wird, war ursprünglich nicht Teil ihrer beruflichen Planung.
Idee kam nach der Schwangerschaft
Angefangen hat es bei ihr mit klassischen Lederwaren wie Geldbörsen, Gürtel oder Taschen. Mittlerweile hat sie auch Korsagen, Fesseln oder Halsbänder für sich entdeckt. Gerade bei Fesseln und Liebesschaukeln kann sie sich kreativ handwerklich austoben, erzählt die 29-Jährige.
Auf die Herstellung von Erotikartikeln ist sie erst durch eine Freundin aufmerksam geworden. Bei einem Rückbildungskurs nach ihrer Schwangerschaft kam das Thema auf. Von der Idee bis zur tatsächlichen Umsetzung ist einige Zeit vergangen. Nach eigenen Recherchen, Messebesuchen und dem Kennenlernen der Szene konnte Viktoria Kottler in diesem Jahr mit ihrer eigenen Erotikschiene starten.
Erotikprodukte sind keine Seltenheit im Sattlerhandwerk
Ihre Kunden kommen mit verschiedenen Wünschen und Vorstellungen für die erotischen Lederwaren auf die Sattlerin zu. Dass es bei ihr auch Handwerk aus dem erotischen Bereich zu kaufen gibt, daraus macht die Sattlerin kein Geheimnis. Erotikprodukte in der Welt der Sattler seien keine Seltenheit, so Viktoria Kottler. Ihr gehe es um das Handwerk und die Arbeit mit Leder an sich.
Obwohl sie hinter ihren Produkten steht, hat sie Gründe dafür, die Erotikprodukte und die klassische Sattlerei zu trennen. Viktoria Kottler möchte die erotischen Lederprodukte niemandem aufdrängen. Ihre Kunden, die nach Babyschühchen suchen, sollen bei ihrer Suche nicht unbedingt direkt auf Liebesschaukeln stoßen.
Bei manchen Produkten ist nicht sofort klar, ob es sich um ein Hundehalsband handelt oder das lederne Stück doch eher für das Schlafzimmer gedacht ist. Für Viktoria Kottler ist das egal: "Ob ich ein Hundehalsband fertige oder eine Fessel verziere, macht keinen wirklichen Unterschied, für mich ist es fachlich einfach dasselbe."
Sie sieht sich ganz pragmatisch als Sattlerin, die mit Leder arbeitet und eben auch Erotikprodukte fertigt. Der Fokus liegt auf dem Produkt und dessen Qualität. Neues auszuprobieren, Input umzusetzen und im Erotikbereich weiter zu wachsen, sind die Herausforderungen, die die selbstständige Sattlerin an ihrem abwechslungsreichen Job schätzt.