Jeden Montag stehen Experten der Pilzberatung Sammlern im Karlsruher Naturkundemuseum mit Rat und Tat zur Seite (Foto: SWR)

Expertensprechstunde jeden Montag im Naturkundemuseum

Karlsruher Pilzberater prognostizieren ein gutes Jahr für Steinpilze

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Heiner Kunold
Das ist Heiner Kunold (Foto: SWR)

Jeden Montag können sich Pilzsammler im Karlsruher Naturkundemuseum wieder den Rat von Experten holen. Nach dem trockenen Sommer steht ein gutes Steinpilzjahr in Aussicht.

Optimale Voraussetzungen für einen guten Pilzherbst prognostiziert Georg Müller. Er ist einer von zwei Experten, die jeden Montag von 17 bis 19 Uhr beim Pavillon im Nymphengarten hinter dem Karlsruher Naturkundemuseum Pilzsammlern beim Bestimmen ihrer Funde helfen.  

"Dieses Jahr haben wir ein klassisches Steinpilzjahr. Ein trockener Sommer gefolgt von einem feuchten Herbst, das mögen die Steinpilze sehr."

Wo genau die besten Steinpilze wachsen, dass verraten Sammler und Experten natürlich nicht. Nur so viel: Richtung Nordschwarzwald auf dem sauren Untergrund mit Buntsandstein oder Granit wachsen Steinpilze besonders gerne.

Essbar, genießbar oder giftig?

Die häufigste Frage bei der Karlsruher Pilzberatung ist natürlich: "Sind die essbar?" Die Antwort lautet meistens: essbar schon, aber schmackhaft eher nicht, denn viele Pilze sind vielleicht gar nicht giftig, sie schmecken aber trotzdem nicht. Der Wurzelschleimrübling ist so ein Pilz, der am vergangenen Montag bei der Pilzberatung auf den Tisch kam. Er wächst auf alten Baumstümpfen und ist eher zähfleischig wie Leder, erklärt Pilzberater Georg Müller. "Lohnt sich nicht", sagt er noch.

Finger weg von Knollenblätterpilzen

Manchmal sind auch kleine Überraschungen dabei. Ein Sammler bringt einen schönen, braunen Pilz, vielleicht zwölf Zentimeter lang und sieben im Durchmesser. Das ist ein Perlpilz aus der Familie der Knollenblätterpilze. Er sieht eigentlich ganz appetitlich aus und das besondere an ihm ist: er ist essbar! Andere Knollenblätterpilze sind tödlich giftig. Deshalb sollten Sammler eher die Finger davonlassen. Nachdem der Finder diese Einschätzung bekommen hat, will er den Pilz doch lieber nicht probieren. "Zu riskant", meint er noch und lässt sich auch von den beiden Pilzberatern nicht überreden.

Jeden Montag stehen Experten der Pilzberatung Sammlern im Karlsruher Naturkundemuseum mit Rat und Tat zur Seite (Foto: SWR)
Jeden Montag stehen Experten der Pilzberatung Sammlern im Karlsruher Naturkundemuseum mit Rat und Tat zur Seite

Pilzsammler sind zumeist gut informiert

Insgesamt sind die Karlsruher Pilzberater mit dem Fachwissen ihrer Kunden sehr zufrieden. Viele haben sich schon gut vorinformiert, berichtet Experte Georg Müller. Das war vor 20 Jahren noch anders. Aber auch jetzt sind Anfänger bei den Montagsberatungen gerne gesehen. Jeder kann kommen und sich hier Tipps holen, wie man Pilze am besten bestimmt.

Jeden Montag stehen Experten der Pilzberatung Sammlern im Karlsruher Naturkundemuseum mit Rat und Tat zur Seite (Foto: SWR)
Jeden Montag stehen Experten der Pilzberatung Sammlern im Karlsruher Naturkundemuseum mit Rat und Tat zur Seite

Frischpilzausstellung am 8. Oktober in Karlsruhe

Einen großen Termin sollten sich Pilzfreunde in Karlsruhe unbedingt vormerken, dass ist das zweite Wochenende im Oktober. Da findet nach zwei Jahren Pause erstmals wieder die große Frischpilzausstellung im Karlsruher Naturkundemuseum statt. Gezeigt werden über 250 regionalen Pilzarten. Außerdem stehen Experten mit Rat und Tat zur Verfügung. Erwartet werden an diesem Wochenende wieder bis zu 1.800 Pilzfreunde. Jedenfalls waren es vor Corona so viele.

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