Im Ziel angekommen sind die drei verbliebenen Mitglieder der Familie Wolf vor allem eins: "Erleichtert!“, erzählt Maximilian Wolf. "Die letzten 5 Kilometer waren jetzt schon sehr anstrengend." Familie Wolf, das sind Vater Michael, Mutter Angelika und die beiden Söhne Maximilian (12 Jahre alt) und Johannes (9 Jahre alt). Sie haben zusammen mit fast 200 Wanderbegeisterten aus Pforzheim und der Region mit einer 24-Stunden-Wanderung die Wandersaison im nördlichen Schwarzwald eröffnet.
Vater Michael hat die Strecke schon drei Mal geschafft. Maximilian ist bisher noch nicht die ganze Wanderung über mitgelaufen. Letztes Jahr musste er über Nacht mit Mutter und Bruder nach Hause. Maximilian und seine Eltern haben diesmal eine Abkürzung genommen, auch weil dem Vater das Knie weh tat. Sein Bruder Johannes musste am Samstagnachmittag schon vorzeitig aufgeben.
Kraft tanken in der Frühstückspause
Maximilian ist stolz, als einer der jüngsten Teilnehmer hat er die 24-Stunden-Wanderung durchgezogen. Wie sein Bruder Johannes mussten auch andere vorzeitig aufgeben. Ungefähr 20 Wandernde haben über die Nacht und zum Frühstück abgebrochen. Die anderen sind eisern weiter gelaufen.
Die Auswirkungen und Blessuren waren bei den Wandernden deutlich sichtbar: Viele haben Blasen an den Füßen und Krämpfe in den Waden. Einige hatten die Frühstückspause für ein kurzes Schläfchen genutzt, um Kraft für den Rest der Etappe zu tanken. "Eine Stunde ging es nur bergab, das war wirklich anstrengend. Aber sonst lief die Nacht gut", sagte Maximilian zum Frühstück. "Er ist schon müde, aber das würde er natürlich nie zugeben", schiebt Mutter Angelika nach.
Höchster Punkt der 24-Stunden-Wanderung erreicht - Familie Wolf ist nur noch zu dritt
Am Samstagnachmittag hat die Gruppe den steilsten Anstieg hinter sich gebracht. Etwa 15 Kilometer hatten sie zu diesem Zeitpunkt schon zurückgelegt. Der neunjährige Johannes Wolf hat den Abschnitt bei den sommerlichen Temperaturen fast nicht geschafft. Als letztes sind er und sein Vater den Berg hoch gelaufen. Doch dann war Schluss: An der nächsten Pausenstation wurde Johannes von Freunden abgeholt.
Maximilian war hingegen immer noch voll mit dabei. Es sei nur ein bisschen anstrengend und er freue sich, wenn es weitergeht. Auf den Büchenbronner Aussichtsturm wollte er trotzdem nicht mehr steigen. Kräfte sparen für die nächste Etappe.
Intensive Vorbereitung bei Familie Müller aus Pforzheim
Die Vorbereitungen der Familie sind schon seit Wochen gelaufen. Mit Kindern sei es mehr Aufwand, als wenn man allein oder als Paar bei der Wanderung mitlaufen will, erklärt Angelika Wolf. Damit alle aus der Familie so weit wie möglich laufen können, habe sie alle Hebel in Bewegung gesetzt, so die Mutter.
Zum zehnten Mal: 24 Stunden wandern im nördlichen Schwarzwald
Bereits zum zehnten Mal haben sich 200 begeisterte Wandernde zum Marsch des sogenannten Wanderopenings getroffen. Dieses Jahr sind sie entlang der Gemarkungsgrenze von Pforzheim gelaufen. Knapp 80 Kilometer waren es am Schluss und ungefähr 1.300 Meter Auf- und Abstieg.
Organisiert wurde das "Wanderopening" im nördlichen Schwarzwald von der Schwarzwald Tourismus GmbH und dem Deutschen Alpenverein Sektion Pforzheim. Der Start war am Samstag um 12 Uhr im Industriegebiet auf der Wilferdinger Höhe in Pforzheim. Weiter ging es über Engelsbrand und Wurmberg nach Niefern-Öschelbronn und Ispringen, zurück auf die Wilferdinger Höhe.