Die Bundesregierung hat nach Informationen des Südwestrundfunks (SWR) am Donnerstagnachmittag entschieden, 450 deutsche Soldaten, darunter auch Spezialkräfte, in Zypern und Jordanien zu stationieren. Sie sollen, falls erforderlich, Deutsche aus Israel und dem Libanon evakuieren. Zwischen Zypern und Israel liegen rund 400 Kilometer, etwa eine Flugstunde.
Im Falle eines Einsatzes werden die Fraktionsvorsitzenden im Bundestag unterrichtet. Vorbereitungskräfte und Krisenunterstützungskräfte sind bereits in der Region. Den vorangegangenen Einsatz des KSK hatte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Arne Collatz, am Mittwoch in der Regierungspressekonferenz in Berlin weder bestätigt noch dementiert.
Arne Collatz am Mittwoch in der Regierungspressekonferenz:
Er könne nur allgemein bestätigen, dass auch Spezialkräfte zu einem Evakuierungsverband dazugehörten. "Über Einzelheiten, ob und ob nicht, werden Sie von mir keine Aussagen bekommen", sagte Collatz. Das Einsatzführungskommando der Bundeswehr sagte auf Nachfrage des SWR, man äußere sich grundsätzlich nicht zu Einsätzen des KSK.
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KSK auf Geiselbefreiung spezialisiert
Das KSK ist unter anderem auf Geiselbefreiung spezialisiert. Militärische Evakuierung bedeutet, dass dabei notfalls Waffengewalt angewendet werden darf und das Parlament seine Zustimmung geben muss.
Maßnahmen der nationalen Krisenvorsorge
Es handele sich um Maßnahmen im Rahmen der sogenannten Nationalen Krisenvorsorge zum Schutz und zur Sicherheit deutscher Staatsangehöriger im Ausland, berichtete das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (RND). Dazu zähle die präventive Beratung deutscher Botschaften ebenso wie die Evakuierung aus Krisensituationen und die Beendigung von Entführungen im Ausland, Geiselbefreiungen eingeschlossen. Unter den Menschen, die von der radikalislamischen Hamas aus Israel entführt wurden, befinden sich auch deutsche Staatsangehörige.