Die vom Gesundheitsministerium des Landes finanzierte Studie hatte erstmals statistisch die Situation der Pflege für verschiedene Regionen in Baden-Württemberg erfasst. Dabei ging es um die Fragen: Wo wird wie und welche Pflege benötigt, angeboten und welche Unterschiede gibt es zwischen den einzelnen Kommunen? Die Ergebnisse des "Monitoring Pflegepersonal in Baden-Württemerg 2022" werden in den kommenden Tagen in den jeweiligen Regierungsbezirken vorgestellt. Am Freitag gab es einen Vortrag und eine Diskussion in Karlsruhe.
Eine Erkenntnis der Studie ist, dass es in der Pflegeversorgung in der Region große Unterschiede zwischen Stadt und Land gibt. Auf dem Land ist die Versorgung meist schlechter als in den Städten wie Karlsruhe oder Baden-Baden. Außerdem sei die Anzahl von Pflegebedürftigen meist abhängig von der wirtschaftlichen Situation der Gegend. Karlsruhe hat beispielsweise eine niedrigere Pflegequote als Pforzheim.
Pflegekräfte bleiben viel länger als gedacht im Job
Für Regierungsvizepräsidentin Gabriele Mühlstadt-Grimm ist ein Ergebnis der Studie aber besonders überraschend.
Die Studie hat gezeigt, dass Pflegekräfte meist länger als zehn Jahre in ihrem Beruf bleiben. Vorher ging man immer von fünf Jahren aus. Das sind zwar gute Nachrichten. Allerdings wird es insgesamt in Zukunft immer weniger Pflegekräfte, aber gleichzeitig mehr Bedarf geben. Deshalb müsse dringend nach Lösungen gesucht werden. Denn laut Thomas Klie, einer der Beteiligten der Studie, ist Pflege notwendig für das demokratische System.
Neue Erkenntnissen könnten helfen, bessere Lösungen zu finden
Ein Teil der Lösung könnte die Anwerbung von Fachkräften aus dem Ausland sein, hieß es auf der Veranstaltung am Freitag. Dafür gebe es aber momentan noch hohe bürokratische Hürden. Aber auch ohne diese wäre das keine Zauberformel. Jedenfalls hofft Gabriele Mühlstadt-Grimm, dass nun mit den neugewonnen Daten bessere politische Entscheidungen getroffen werden können.