An diesem Tag ist Männersauna. Beide Kabinen sind voll besetzt. 80 Grad Hitze strömen dem Besucher entgegen. Gerade hat Rainer Ohr einen frischen Aufguss gemacht. Die Besucher – meist im Alter zwischen 60 und 80 – kommen zum Teil schon seit vielen Jahren zum Schwitzen in die Bergdorf-Sauna. Dieter bereits seit 42 Jahren – jeden Dienstagabend „Ich hab das Gefühl, dass ich dadurch viel seltener krank bin“, erzählt der pensionierte Lehrer.
Verein gegründet, um Sauna zu retten
Dass es die Sauna noch gibt, ist nicht unwesentlich Rainer Ohr zu verdanken. Der 68-jährige ist Vorsitzender eines Vereins, der die Sauna seit zehn Jahren betreibt. Die letzte Pächterin konnte die einstmals städtisch betriebene Sauna aus finanziellen Gründen nicht mehr weiterführen, erzählt Ohr. Auch die Stadt hatte kein Interesse. Die Sauna stand vor dem Aus. Doch das wollten die Besucher nicht zulassen, kurzerhand gründeten sie einen Verein, der die Sauna seither ehrenamtlich betreiben.
Jeder der derzeit 77 Vereinsmitglieder packt irgendwie mit an, es gibt einen richtigen Dienstplan: für’s Aufschließen und Aufheizen etwa oder das abschließende Durchwischen. Auch kleine Reparaturen werden selbst getätigt. Auch der neu gestaltete Ruheraum entstand in Eigenleistung, kürzlich wurden die Duschen neu gefliest. Man habe zum Glück genügend fleißige Handwerker im Verein, sagt Ohr.
35 Euro Beitrag zahlen die Mitglieder monatlich – andere Gäste 15 Euro pro Besuch. Von diesen Geldern muss der Verein die laufenden Kosten finanzieren. Lediglich für die regelmäßige professionelle Reinigung zahlt die Stadt einen jährlichen Anteil.
Sauna mittlerweile unverzichtbarer Treffpunkt
Die Büchenbronner Saunagänger sind glücklich, auf diese Weise ihre geliebte Sauna erhalten zu haben. Diese sei nämlich weit mehr als nur eine Wellness-Einrichtung, da sind sie sich einig. Sie sei längst ein wichtiger Treffpunkt im Ortsteil, an dem soziales Miteinander stattfinde.