Nach den Worten von Regierungspräsidentin Silvia Felder steht der Schutz des Wanderfalken ganz klar über den Interessen von Freizeitkletterern. Ihre Behörde habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. Doch der Fels müsse gesperrt werden.
Die Kompromissvorschläge des Alpenvereins seien intensiv geprüft und als nicht ausreichend bewertet worden. Das Regierungspräsidium stützt sich dabei nicht nur auf seine eigenen Fachexperten, sondern hat auch noch ein Gutachten beim Max Planck Institut für Verhaltensbiologie in Radolfzell in Auftrag gegeben. Die Experten seien übereinstimmend zu der Überzeugung gelangt, dass Teilsperrungen des Kletterfelsens nicht ausreichten, um den Wanderfalken an der "Badener Wand" ausreichend zu schützen.
Vorschlag des Alpenvereins nicht ausreichend
Der Alpenverein hatte zuvor den Kompromiss vorgeschlagen, die berühmte Kletterwand nur von Anfang Januar bis Ende Juli zu sperren. Die Alpinisten hatten sich angeboten, in dieser Zeit auch Kletterhaken in der Wand zu verschrauben, um sie für Sportler nicht mehr benutzbar zu machen.
Regierungspräsidentin Felder erklärte, solche Maßnahmen könnten überwunden werden. In der Vergangenheit habe sich immer wieder gezeigt, dass einzelne Kletterer sich über die Verbote hinweggesetzt hätten. Auch die Einstellung von zwei hauptamtlichen Rangern am Battert komme nicht in Frage, weil das Land die hierfür notwendigen Mittel nicht zur Verfügung stelle.
Wildtier-Monitoring in "Badener Wand"
Die Behörde wolle aber das vom Alpenverein angeregte Wildtiermonitoring mit Kameras an der "Badener Wand" umsetzen, um die Wirkung der Schutzmaßnahmen überprüfen zu können. Die Sperrung soll ab 1. Januar 2023 zunächst für fünf Jahre gelten. Sie betrifft auch eine Felsenbrücke über der Kletterwand, weil dort immer wieder Partys gefeiert wurden.
Viele Klettermöglichkeiten am Battert
Rund um die Kletterfelsen werden im Naturschutzgebiet Battert auch einzelne Wege aus Schutzgründen gesperrt werden. Die Mehrzahl der Wanderrouten in der Region bleibe aber erhalten, betonte Regierungspräsidentin Felder. Sie wies ausdrücklich darauf hin, dass Klettern in dem Naturschutzgebiet auch weiterhin erlaubt sei. Die "Badener Wand" sei nur eine von insgesamt 20 Klettermöglichkeiten im Naturschutzgebiet Battertfelsen. Die Sperrung der "Badener Wand" sei auch keine grundsätzliche, sondern eine Einzelfallentscheidung.