An den Museumswänden hängen Werke von Gerhard Richter, Georg Baselitz, Sigmar Polke und Andy Warhol – dazwischen befinden sich auf Bänken sitzende animierte Roboterpuppen und andere künstliche Wesen. Der Betrachter kann mit einigen der Objekte in interaktiven Dialog treten und sich so selbstkritisch mit der Automatisierung des realen Lebens auseinandersetzen.
Im Mittelpunkt der Roboter-Kunst stehen drei Gummipuppen in Lebensgröße. Sie sind animiert, haben Mimik und der Kopf bewegt sich. Ein technischer Flirt mit dem Betrachter – wenig erotisch, eher befremdlich. Die Puppen, die ein Abbild der deutschen Künstlerin Louisa Clement sind, sitzen wie Besucher im Museum. Man kann sich mit ihnen auch unterhalten, sagen die Ausstellungsmacher.
Die Künstlerin Louisa Clement erklärt weiter, die Puppen rechnen durch ein spezielles Lernprogramm unter anderem die Informationen der Künstlerin und weitere Daten zusammen und entwickeln so ihre eigene Persönlichkeit.
Kuratiert hat die Ausstellung Udo Kittelmann, zuletzt Direktor der Nationalgalerie Berlin. Aus seiner Sicht wird mit der Ausstellung eine Zeitenwende eingeläutet – das klassische Museum könne es in der bisherigen Form nicht mehr geben.
Die Bilder von Gerhard Richter, Georg Baselitz, Sigmar Polke und Andy Warhol überstrahlen die Ausstellung. Die beigefügten Roboter können ihnen - natürlich - nicht das Wasser reichen. Es geht vielmehr um einen Dialog der Kunst mit der Technik – und dazwischen eben der Mensch aus echtem Fleisch und Blut.
Unter Gerhard Richters weltberühmter Kerze ist ein echtes Loch in der Museumswand. Eine Maus guckt hervor und dazu hört man unartikulierte Kinderlaute.
Der Künstler Ryan Gander bringt die kleine weiße Maus in einen Dialog mit dem ikonischen Bild von Richters Kerze. Direkt gegenüber hängt noch einmal Richters Kerze – aber als videoanimiertes Bild, ein Verwirrspiel der Sinne. Die Ausstellung "Transformers" - Meisterwerke der Sammlung Frieder Burda im Dialog mit künstlichen Wesen, ist vom 10. Dezember 2022 bis zum 30. April 2023 im Burda Museum Baden-Baden zu sehen.