Ende Oktober schien die Lage für die afghanische Familie Jacobi verfahren und hoffnungslos. Sie sollte nach Kroatien abgeschoben werden. Das hatte ein Gericht bestätigt. In Kroatien wurden die Jacobis in der EU zum ersten Mal registriert.
Familie aus Afghanistan war drei Jahre auf der Flucht
Der Vater Hasrat Jacobi hatte in der afghanischen Hauptstadt Kabul als Dolmetscher für die Bundeswehr gearbeitet. Deshalb hatten die Taliban sein Leben bedroht. Die Familie floh auf eigene Faust nach Deutschland. Dreieinhalb Jahre lang war die Familie auf der Flucht. Anfang dieses Jahres kamen Hasrat Jacobi und seine Frau schließlich mit ihren vier Kindern in Calw an.
Protestaktionen gegen Abschiebung waren erfolgreich
Ihr Anwalt, Flüchtlingshelfer und der Sportverein des Sohnes haben mit Unterschriftensammlungen gegen die drohende Abschiebung mehrmals protestiert. Die Calwer Bundestagsabgeordnete und SPD-Chefin Saskia Esken hat sich darüber hinaus in der Bundesregierung für die Familie eingesetzt. Besonders empörend sei gewesen, dass es für die Behörden gar keine Rolle gespielt habe, dass Hasrat Jacobi für die Bundeswehr in Afghanistan sein Leben riskierte.
Jetzt teilte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) nach mehreren abgelehnten Asylanträgen mit: Die Familie bekommt eine Duldung. Die Abschiebung ist damit vorerst ausgesetzt.