Zwei Teilnehmerinnen der Parade des Christopher Street Day (CSD) haben sich am 09.07.2016 in Freiburg (Baden-Württemberg) in Regenbogenflaggen gewickelt.  (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance / Patrick Seeger/dpa | Patrick Seeger)

Für LGBTQIA+ Rechte auf die Straße

Aktionen in BW: Tag gegen Homophobie, Bi-, Inter- und Transphobie

Stand

Zum internationalen Tag gegen Homophobie, Bi, Inter- und Transphobie haben in vielen Städten Demonstrationen stattgefunden. Darunter auch in Stuttgart, Mannheim und Karlsruhe.

Der "Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie" (IDAHOBIT) wird jedes Jahr am 17. Mai in mehr als 130 Ländern begangen. An diesem Tag hatten 1990 die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Vereinten Nationen beschlossen, Homosexualität aus dem Katalog der Krankheiten zu streichen. Um öffentlich auf die Diskriminierung hinzuweisen, der LGBTQIA+ Personen vielerorts noch immer ausgeliefert sind, riefen Betroffene den 17. Mai im Jahr 2004 zum Gedenktag aus. Transsexualität wurde erst 2018 von der WHO als "Krankheit" gestrichen. 

IDAHOBIT-Aktionen im Land

Auch in Baden-Württemberg haben zahlreiche Aktionen stattgefunden, um gegen die Diskriminierung und Bestrafung von Menschen, die in ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität von der Heteronormativität abweichen, zu demonstrieren.

In Karlsruhe rief ein Netzwerk verschiedener Aktivisten zu einer Demonstration auf. Diese sind für die Rechte queerer Menschen weltweit auf die Straße gegangen. Nach einer Kundgebung auf dem Platz der Grundrechte zogen die Teilnehmenden der Demonstration durch die Innenstadt. Danach wurde das Buch "Queeres Coming Out" mit einer Lesung vorgestellt.

Am Internationalen Tag gegen Queerfeindlichkeit fand auch in Friedrichshafen eine Kundgebung statt. Die Teilnehmenden versammelten sich vor dem Rathaus und hatten Fahnen oder Plakate mitgebracht. Dort wehte am Dienstag erstmals auch die Regenbogenflagge - das Symbol für die Vielfalt der Lebensweise der LGBTQIA+ Community.

Friedrichshafen

Betroffene weisen auf Diskriminierungen hin Kundgebung gegen Queerfeindlichkeit in Friedrichshafen

Am internationalen Tag gegen Queerfeindlichkeit sprechen sich Menschen weltweit gegen die Diskriminierung von Schwulen, Lesben und Transsexuellen aus. Auch in Friedrichshafen hat am Dienstag eine Kundgebung stattgefunden.

Verschiedene Verbände riefen in Stuttgart zu einem Aktionstag unter dem Motto "STOP HATING US!" auf dem Schlossplatz mit Infostand auf. Außerdem fand eine Kundgebung mit Vertreterinnen und Vertretern aus Community und Politik statt.

Auf dem Mannheimer Paradeplatz haben am Dienstag laut Veranstalter rund 70 Menschen gegen Homo-, Bi-, Inter- und Trans-Feindlichkeit protestiert. Auf Transparenten und Plakaten standen Sprüche wie "Schutz für geflüchtete Queere" und "Gleiche Rechte für alle Familien". Zu der Kundgebung hatte das Offene Netzwerk Mannheim der Lesben, Schwulen und Menschen mit anderen sexuellen Orientierungen aufgerufen. Das Netzwerk fordert unter anderem, dass die Stadt auch queere Flüchtlinge zum Beispiel aus der Ukraine unterstützen müsse.

Diskriminierung und Gewalt gegen #LSBTI Menschen sind leider noch weit verbreitet. Wir müssen mehr tun, um sie zu unterstützen, Kriminalisierung zu beenden. Dazu habe ich mich, mit 10 anderen europäischen Menschenrechtsbotschaftern, verpflichtet. 🏳️‍🌈 #IDAHOBIT #IDAHOT https://t.co/ADG61GTBpA

Innenministerium hisst erstmals Regenbogenfahne

Die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung Luise Amtsberg (Grüne) fordert einen besseren Schutz von queeren Menschen weltweit. Zum "Internationalen Tag gegen Homo-, Bi, Inter- und Transphobie" kritisierte sie, dass Homosexualität immer noch in fast 70 Staaten verboten sei. In elf Staaten drohe sogar die Todesstrafe. Vor allem in arabischen und afrikanischen Staaten werden queere Menschen verfolgt.

Außerdem hat das Bundesinnenministerium am Dienstag zum ersten Mal die Regenbogenflagge gehisst. Innenministerin Nancy Faeser (SPD) sagte, die Flagge mahne, am "Internationalen Tag gegen Homophobie und Transphobie" entschlossen gegen Diskriminierung zu kämpfen.

Heidelberg

Konzerte, Lesungen, Kino und Diskussionen Heidelberger Queer-Festival nach Coronapause wieder am Start

Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause findet in Heidelberg wieder das Queer-Festival statt. Es will ein Zeichen für Toleranz, Gleichberechtigung und Vielfalt in der Stadt setzen

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SWR