Seit mehreren Jahren hat ein Storchenpaar sein Nest immer wieder in Schwäbisch Hall auf dem Kamin des Sudhauses gebaut. Doch auch die Firma Würth hat ihre Baupläne. Deren Kunsthalle soll erweitert werden. Darum schwenkt nun ein Kran über den Kamin des Sudhauses und bedrohte den Brutplatz. Alle Versuche, die Störche umzusiedeln, schlugen in den vergangenen Wochen fehl. Jetzt hat das Storchenpaar in Kupferzell (Hohenlohekreis) aber eine neue Heimat gefunden.
Storchenpaar trotzt allen Widrigkeiten
Während der Brutzeit werden Störche deutlich empfindlicher und würden durch eine Baustelle erheblich gestört, erklärt Dieter Bock vom Naturschutzbund (NABU) Schwäbisch Hall. Die Störche müssen deshalb vor der Brutzeit vergrämt werden, so sieht es das Naturschutzgesetz vor. Ein Flatterband und eine kegelförmige Konstruktion auf dem Kamin sollte das Paar vom Nestbau abhalten. Doch die Störche versuchten selbst auf einem kleinen Sockel an der Konstruktion zu bauen. Auch ein eigens für das Paar angefertigte Nest auf dem Dach einer Jugendherberge konnte sie nicht zum Umzug bewegen.
NABU kritisiert zu spätes Handeln
Die Maßnahmen seien zu spät gekommen, kritisiert Dieter Bock vom NABU Schwäbisch Hall. Man habe schon im vergangenen Jahr von der Baumaßnahme gewusst und nicht rechtzeitig gehandelt, so der Vorwurf. Man habe sogar schon zusammen mit der Storchenbeauftragten des Landes einen Plan erstellt, so Bock weiter.
Auch Würth räumte in einer Stellungnahme ein, dass ein früheres Handeln vermutlich besser gewesen wäre. Weiter erklärte eine Sprecherin: "Mit großer Sicherheit, so ist aus kompetenten Kreisen zu hören, hätten die Störche allerdings aus Nistplatztreue ohnehin ihr altes Nest aufgesucht."
Storchendrama endet in Kupferzell
Während die Vorwürfe in den vergangenen Tagen lauter wurden, hatte das Storchenpaar bereits auf einem stillgelegten Backsteinkamin in Kupferzell (Hohenlohekreis) ihr neues Nest gebaut. Die Ringnummer des Weibchens wurde abgeglichen und tatsächlich - es handelt sich um das Haller Storchenpaar. Eine Nachricht, über die sich sowohl Würth als auch viele Anwohner freuen.