Nach einem Jahr Projektplanung ist es soweit: In Schwäbisch Hall beginnen die Arbeiten für eine neue Einrichtung für den Maßregelvollzug. Das Projekt wurde in der Stadt länger kontrovers diskutiert. Da das Land im Gegenzug den Schwäbisch Haller Campus in Zukunft stärker mitfinanziert, hat der Gemeinderat der Stadt dem Projekt zugestimmt.
Neubau soll die Überbelegung im Maßregelvollzug lindern
Direkt neben der bestehenden Justizvollzugsanstalt im Gewerbegebiet Schwäbisch Hall West wird die Anlage errichtet. Dort entsteht ein Neubau auf einem 30.000 Quadratmeter großen Grundstück. In rund zwei Jahren soll die Einrichtung fertiggestellt sein und dann 100 Plätze für eine Maßregelvollzugstherapie und –sicherung bieten.
Mit der entstehenden Fachklinik will das baden-württembergische Sozialministerium dem zuletzt stark wachsenden Anstieg der Belegung im Maßregelvollzug begegnen.
Kosten seit der ersten Planung drastisch gestiegen
Für das Bauprojekt werden nach mehrmaligem Kostenanstieg derzeit 115 Millionen Euro veranschlagt. Anfangs waren noch 58 Millionen Euro - also ziemlich genau die Hälfte - veranschlagt. Es seien inzwischen Punkte wie Photovoltaik oder spezielle, ausbruchssichere Fenster berücksichtigt worden, dazu hätten steigende Baupreise durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine die Kosten in die Höhe getrieben, teilte das Ministerium auf Anfrage des SWR mit.
150 neue Stellen
Verantwortlich für die Errichtung und den späteren Betrieb des Neubaus ist das Klinikum am Weissenhof, eines von sieben baden-württembergischen Zentren für Psychiatrie. Am Standort Schwäbisch Hall sollen bis zur Inbetriebnahme des Maßregelvollzuges im Januar 2025 in Schwäbisch Hall 150 neue Stellen besetzt werden.