Die Frühchenstation der Kinderklinik am Diakoniekrankenhaus in Schwäbisch Hall darf weiter die kleinsten Frühgeborenen intensivmedizinisch versorgen - auch ohne die vom gemeinsamen Bundesausschuss beschlossene Mindestmenge zu erreichen. Der baden-württembergische Sozialminister Manfred Lucha (Grüne) hat nun eine Ausnahmegenehmigung angekündigt.
Versorgung vorläufig gesichert
Der Minister habe keinerlei Verständnis für die Vorgaben des Gemeinsamen Bundesausschusses, hieß es auf Anfrage des SWR. Das baden-württembergische Sozialministerium werde alles dafür tun, damit die bestmögliche Versorgung der Frühgeborenen im Land auch unabhängig von Mindestmengen gewährleistet bleibt. Konkret heißt das: Für Krankenhäuser, die die Mindestmenge nicht erreichen, wie das Diakoniekrankenhaus in Schwäbisch Hall, geht das Ministerium davon aus, dass durch Ausnahmeregelungen die Versorgung zumindest vorläufig weiter gesichert werden kann.
Eigentlich wäre es dem Diakoniekrankenhaus in Schwäbisch Hall ab dem kommenden Jahr verboten worden, Frühchen unter 1.250 Gramm Geburtsgewicht zu behandeln. Der Gemeinsame Bundesausschuss hatte die Mindestanzahl von 14 auf 25 Fälle pro Jahr erhöht. Diese Fallzahl wird in Schwäbisch Hall nicht erreicht.
Verhaltene Freude im Diak
Die Zusage des Ministers wurde am Dienstag bei einem Besuch in Schwäbisch Hall mündlich gegeben. Die Prozesse und Verhandlungen dazu seien gerade im vollen Gange, hieß es aus dem Ministerium. Der Leiter der Kinder- und Jugendklinik am Diakoniekrankenhaus in Schwäbisch Hall, Andreas Holzinger, ist froh über dieses Signal aus dem Sozialministerium, dass es mit der Frühchenversorgung in der Schwäbisch Haller Klinik weitergehen darf.
Die Kinderklinik habe nachweislich gute Qualität geliefert, aber die Zahlen die neuerdings vorgeschrieben werden, seien eben nicht ganz erreicht. Weil man die Details der Ausnahmeregelung nicht so kennen würde, sei natürlich jetzt erstmal die Freude groß, aber ein bisschen auch verhalten. Man habe ja nur die mündliche Zusage. Dennoch hoffe man, dass es eine dauerhafte Lösung geben wird, sagte Andreas Holzinger dem SWR.