Im Bundestag hat die CDU/CSU-Fraktion am Nachmittag eine aktuelle Stunde anberaumt. Sie will über das geplante Heizungsgesetz der Ampel-Koalition debattieren. Auch innerhalb der Regierung gibt es Streit um die Ausgestaltung. Vor der Sommerpause, wie ursprünglich geplant, soll es mit der FDP keine Entscheidung geben. Das verunsichert Hauseigentümer wie Willi Hallner aus Obersulm (Kreis Heilbronn). Die Ölheizung des Rentners war 27 Jahre alt. Er hat sich wieder für Öl entschieden.
Für Hallner war klar, sollte das Gesetz am 1. Januar 2024 tatsächlich wie angedacht in Kraft treten, dann würde er sich eine neue Heizung nicht mehr leisten können. Wärmepumpe, größere Heizkörper, Dämmung und neue Fenster, all dies käme ihn deutlich teurer zu stehen, als jetzt noch schnell eine einfache Öl- oder Gasheizung einbauen zu lassen. Damit sei er kein Einzelfall, sagt sein Heizungsbauer Ali Hussein. Auch weil nicht klar sei, was am Ende gefördert werde und was weiter erlaubt sei.
Handwerker von allen Seiten unter Druck
Handwerker wie er stünden von allen Seiten unter Druck. Die Kunden wollen ihre Heizung noch vor dem Inkrafttreten des neues Gesetzes haben.
Doch die Lieferzeiten für Komponenten seien lang. Ohne dass alle neuen Teile da seien, könne er eine alte Heizung nicht abmontieren. "Die Kunden wollen den rechtzeitigen Einbau garantiert haben, doch das kann ich nicht", sagt er. Auch bei der Beratung hänge er in der Luft, weil bislang nicht klar ist, wie genau das Gesetz am Ende aussehen wird. Manche Kunden reagierten aggressiv, andere enttäuscht.