Von September bis November hat der Kürbis Hochkonjunktur. Sei es in der Suppe, als Beilage oder als Deko bei Halloween. Die zunehmende Beliebtheit hat aber auch ihre negative Seiten. So haben die Landwirtinnen und Landwirten in der Region Heilbronn-Franken immer häufiger mit Diebstählen auf ihren Feldern zu tun. So auch bei Andrea Reichert aus Bad Rappenau (Kreis Heilbronn). Auf ihrem Feld wachsen rund 20 verschiedene Kürbissorten, erzählt sie stolz. Doch immer wieder verschwinden Kürbisse, und das gleich in größeren Mengen. Reichert berichtet von Menschen, die ihren Kofferraum mit ihrem Gemüse beladen haben und anschließend davongefahren sind. Die Nähe zur Autobahn spiele dabei durchaus eine Rolle.
Menschen mit Scheren auf dem Kürbisfeld erwischt
Der Ernteverlust durch Diebstähle sei inzwischen fast schon normal, berichtet Reichert. Sie habe auch schon Menschen auf ihrem Acker gestellt, die sich mit einer Schere an den Kürbissen bedient haben. Von denen höre man dann typischerweise Ausreden. Sich an einem Feld zu bereichern, ist aber kein Kavaliersdelikt, sondern strafbar, wie die Polizei bestätigt. Dabei habe Reichert nichts dagegen, hier und da einen Kürbis zu verschenken - doch sie will vorher gefragt werden. Erst vor wenigen Tagen sorgten Apfeldiebe in Heilbronn für Aufsehen. Dort wurden gleich mehrere Tonnen gestohlen.
Landschaftsministerium zufrieden mit Kürbisernte
Das Angebot an Kürbissen fällt in diesem Jahr zufriedenstellend aus, wie das Landschaftsministerium Baden-Württemberg mitteilte. Die mäßig feuchte Witterung bis Ende Juli hat den Speisekürbissen gut getan. Das bestätigt auch der Obst- und Gemüsehof Heinrich & Lösch Öhringen (Hohenlohekreis). Die Reife hat aufgrund der hohen Temperaturen sehr früh eingesetzt. Der Speisekürbis hat sich nach Angaben des Statistischen Landesamtes zu einem stark nachgefragten Gemüse entwickelt. Das sei neben dem Einzug von Halloween in Europa auch der jährlichen weltgrößten Kürbisausstellung im Blühenden Barock Ludwigsburg zu verdanken, heißt es.
Beim Wein lief es in diesem Jahr weniger erfolgreich. Seit Ende September läuft bei der Genossenschaftskellerei Heilbronn die Hauptlese. Laut Geschäftsführer Daniel Drautz ist die Qualität zwar gut, die Menge aber weniger zufriedenstellend. Hauptgrund war der Frost im April. Der Ertrag sank um gut ein Viertel. Die Weinlese läuft noch bis Anfang Oktober.