Landwirte aus der Region Heilbronn-Franken demonstrieren am Donnerstag in Stuttgart gegen die Kürzungen im Agrarbereich. Auch Jürgen Maurer, der Vorsitzende des Bauernverbands Schwäbisch Hall-Hohenlohe-Rems wird vor Ort sein. Er und seine Kollegen sind nach Maurers Aussage "maximal frustiert".
Zweiter Protest innerhalb weniger Tage
Bereits am Montag war Maurer beim Bauern-Protest in Berlin dabei, am Donnerstag geht es für ihn und viele weitere Landwirte aus den Kreisen Heilbronn, Hohenlohe, Schwäbisch Hall und Main-Tauber nach Stuttgart. Maurer sagte dem SWR die Ampel-Koalitionäre in Berlin verstünden nicht, was das Volk haben möchte und was die Bauern auch haben müssten, um landwirtschaftliche Erzeugnisse produzieren zu können.
Die Landwirte sind maximal frustriert, die verstehen nicht, was mit ihnen gemacht wird und ich glaube, die Politik hat jegliche Bodenhaftung mittlerweile verloren.
Polizei rechnet mit Staus auf den Zufahrtsstrecken
Unterdessen gab es Verkehrsbehinderungen auf den Zufahrtsstrecken, da viele Bauern mit Traktoren nach Stuttgart gefahren sind. Die Kundgebung in Stuttgart hat um 11 Uhr begonnen. Unterstützung kommt auch vom Bauernverband Heilbronn-Ludwigsburg. Laut Maurer sollen im neuen Jahr weitere Protest-Aktionen folgen, die Demo in Berlin am Montag sei erst der Auftakt gewesen.
Protest gegen Sparpläne der Bundesregierung Bauern-Demo in Stuttgart: 2.000 Traktoren legen die Landeshauptstadt lahm
In Stuttgart haben am Donnerstag Bauern aus dem ganzen Land gegen die Sparpläne der Bundesregierung protestiert. Die Traktor-Demo führte zu vielen Verkehrsbehinderungen im Raum Stuttgart.
Worum geht es bei dem Streit?
Die Bundesregierung will bei den Hilfen für die Landwirte etwa 900 Millionen Euro jährlich einsparen. Geplant ist konkret, die Vergünstigungen beim Agrardiesel und die Befreiung von der Kfz-Steuer für land- und forstwirtschaftliche Maschinen zu kippen. 440 Millionen davon würden auf die Kürzungen beim Agrar-Diesel entfallen. Die FDP und das Bundeslandwirtschaftsministerium schoben sich gegenseitig die Verantwortung für die Maßnahmen zu.
Kommentare (12)
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@ B.Müller, Erna, Heiko K: Ich kaufe Bio u. regio-Produkte in umliegenden Hofläden u. zahle gerne mehr. Aber auch ich muss künftig mehr für Treibstoff, Heizung, Strom usw. zahlen. Hier fordere ich Solidarität der LW. Unterm Strich zahlt sowieso der Verbraucher. Ich kenne Steuerberater u. die Vorteile für LW-Betriebe. Zu hinterfragen ist, ob diese von den Falschen abgeschöpft werden, die nicht Bio oder nicht ökologisch produzieren. Nun die andere Seite: Wie oft schrecken Sie nachts um 4 aus dem Bett, weil Mais-/Rüben-Ernter abkürzend durchs Wohngebiet donnern – auch sonntags? Wie oft haben Sie ein Auto gereinigt, das von Gülle verschmutzt wurde, weil der Bauer seinen Tank nicht verschlossen hatte. Wie oft mussten Sie mit dem Motorrad faustgroßen Erdbrocken ausweichen, die ein Traktor hinter der Kurve auf einer Bundesstr. verteilt hatte? Gesellschaftliche Verantwortung sieht anders aus.
Was hat das Landwirtschafts-Ministerium in Stuttgart mit der Kürzung der Subventionen zu tun : NICHTS. Die Bauern sollten nach Berlin fahren und dort ihre Meinung kundtun. In Stuttgart und Umgebung (Anfahrt) ist das jedoch fehl am Platz und behindert nur diejenigen (Bevölkerung), die mit der Streichung nichts zu tun haben. Man kann nur hoffen, dass auch entsprechend Strafzettel verteilt werden (Fahren auf der Autobahn, Misthaufen vor der Staatsgalerie, ...) - ebenso sollte geschaut werden, dass die Bauern nicht mit Agrardiesel zur Demo fahren. Ich jedenfalls überlege noch, ob ich zukünftig die Bauern weiterhin unterstützen werde (Einkauf im Hofladen, Urlaub auf dem Bauernhof, etc.). Warum können die Bauern nicht ganz normal (als Fussgänger irgendwo ) demonstrieren ? Naja : Bauern eben ...
Wie sollen Parteien, deren Mitglieder die 4-Tage-Woche oder 60.000 Euro Grunderbe für 18-jährige fordern --die Situation von Landwirten verstehen können?
Gegen wen richtet sich die Demo eigentlich ? Gegen die Wegnahme der Subventionen für LW (Agrardiesel, KFZ-Steuer) ? Oder gegen die Regierung (Forderung nach Neuwahlen, Ampel weg) ? Oder gegen die Bevölkerung (Provozierung von Staus, Traktor auf Autobahn, ...) ? Der Diesel für die Fahrt zur Demo wird hoffentlich voll besteuert (kein Agrardiesel). Ich kenne keinen Nebenerwerbs-LW, der einen Benziner fährt. Evtl. ist das auch mit ein Grund für die Unzufriedenheit ? Wobei beides gleichzeitig zu kürzen (Agrardiesel und KFZ-Steuerbefreiung) ist evtl. eines zu viel gekürzt. Das die Reaktion nun so heftig ausfällt - naja Bauern eben. Die LW müssen aufpassen, dass die Stimmung nicht kippt - Einkauf im Hofladen nebenan fällt dann für viele weg.
Der Staat subventioniert Bauern, die Zuckerrüben anbauen. Der gleiche Staat warnt vor zu viel Zucker.
War die Anfahrt eine Demo? Dann muss Polizei Kreuzungen regeln. Sonst gelten die Ampeln. Bauern, diese Ignoranten.
Herrlich! Ihr Beitrag ist symptomatisch für die erfolgreiche Spaltung der Gesellschaft. Statt diejenigen zu feiern, die gegen diesen uns alle treffenden, langfristig folgenreichen Politik-Irrsinn auf die Straße gehen, echauffiert sich der Degerlocher über temporäre Behinderungen im Straßenverkehr. Klarer Fall von "Ampel-Fan"! :-)
Die Gierflation der Supermärkte hat das Einkommen der LW deutlich gehoben. Also können sie auch ihren Beitrag leisten. Was wäre, wenn gleich viel subvention statt in Landwirtschaft in die Bildung gesteckt würde? Pisa ade, Zukunft rosig! Denkt einer auch mal drüber nach, ob nicht Smart Farming die Lösung vieler Probleme ist? Nicht Olles konservieren, sondern Neues muss vorbereitet werden.
@Giggi Doch, genau das. Eben WEIL ich die Erzeugerpreise kenne schreibe ich das.
Kann es dein, daß Gassi keine Ahung hat von was er/sie/es da schreibt?! ich kenne keinen LW, dem es rosig geht oder dessen Einkommen mit den Erhöhungen von Bürgergeldbeziehern Schritt halten würde...
Solange wir Mrd. € für Projekte ohne Not im Ausland haben (siehe Focus-Bericht) aber nicht für das eigene Volk stimmt etwas nicht. Der Krug geht so lange zum Brunnen bis er bricht. Und nunmehr ist es wohl soweit. Wenn die Ampel sich nicht ganz schnell eines besseren besinnt geht es am 8. Januar tatsächlich los und es wird nicht bei den Bauern bleiben.
Wurden eigentlich die Subventionen auf das Flugbenzin endlich auch gestrichen? Wäre ja ein Drama, wenn die Privatflieger jetzt etwas zahlen müssten? Dürfen die Lw mit dem Trekker auf eine Demo fahren? Dafür ist die Diesel-Subvention nicht gedacht. Und kennt jemand einen LW der einen Benziner fährt? Warum wohl?
Soll in der Landwirschaft auf E-Traktoren umgestellt werden ? Ich zitiere die Antwort auf die Große Anfrage der Grünen -Umstieg auf klimaneutrale Fahrzeuge bei Feuerwehr/Polizei/Rettungsdienst:"Die derzeit beschafften Fahrzeuge mit Dieselantrieb haben den Vorteil, dass eine Betankung auch im Einsatz relativ schnell und einfach zu erledigen ist und Diesel einfach transportiert und gelagert werden kann.Derzeit ist eine offene Frage, woher künftig solche Fahrzeuge, die aus strategischen Gründen nicht elektrifiziert werden sollten, nach 2035 bezogen werden können"--Das heißt. Wenn ab 2035 Verbrenner-Fahrzeuge verboten werden und sich herausstellt, dass man mit E-Feuerwehrautos einen Flächenbrand im Schwarzwald nicht löschen könnte--hätte man Probleme in Europa Verbrenner-Fahrzeuge zu kaufen. Vielleicht dann in Indien.? Erst E-Fuels besorgen-- dann verbieten. Hände weg von der Landwirtschaft