Durch zahlreiche Exponate und interaktive Stationen dürfen Besucher des neuen KI-Ausstellungspavillons der experimenta in Heilbronn nicht nur etwas über die Geschichte von künstlicher Intelligenz (KI) erfahren, sondern auch mit ihr interagieren. So können Besucherinnen und Besucher etwa die künstliche Intelligenz beim Spiel "4 gewinnt" herausfordern, mit ihr virtuelle Gemälde erstellen oder Gedichte schreiben.
Damit will die Ausstellung aber vor allem zu einem offenen Diskurs über die Chancen und Risiken von KI-Anwendungen anregen, erklärt Cecilia Preiß von der experimenta. Dabei gehen Meinungen und Wünschen je nach Altersgruppe weit auseinander. Vor allem Jüngere werfen der Schule vor, sich zu wenig mit dem Thema zu beschäftigen.
Meinungsaustausch zur KI ist entscheidend für die Zukunft
Gerade weil KI zum Bestandteil unseres Lebens geworden ist, soll der Mensch weiterhin im Zentrum stehen, so Preiß. Der Weg hin zu einem nachhaltigen Umgang mit KI-Technologien gehe nicht an einem konstruktiven Diskurs in der Gesellschaft vorbei. Würden wir gerne in einem intelligenten Haus wohnen, in dem ein kluger Kühlschrank einem sagt, wann die Milch abläuft? Oder ein autonomes Auto fahren? Zu solchen Fragen dürfen Besucher der Ausstellung zunächst ihre Meinung abgeben. Anschließend sollen die automatisch angezeigten Gegenargumente die Besuchenden zum Nachdenken anregen.
Vor allem jüngere Menschen lassen sich nicht von KI erschrecken
Während Bewunderung und Neugierde bei den Besuchenden aller Altersgruppen vorhanden sind, zeigen sich die Älteren mehr besorgt als die Jüngeren. Die Angst, abgehört zu werden, die vor Fälschungen sowie die rechtlichen Fragen, die die älteren Besucher auf der Ausstellung ansprechen, scheinen bei den Jüngeren eine eher untergeordnete Rolle zu spielen, hört man auf der Ausstellung.
Zwar weisen einige Schüler auf diese Risiken hin, aber sie sehen bei KI keinen Grund zur Sorge, da sie ohnehin nicht glauben, dass Menschen die Kontrolle über die Technologien verlieren werden. Dass durch KI auch mehrere Berufe wegfallen könnten, ist ihnen anscheinend klar, allerdings bleiben sie zuversichtlich, dass dadurch wieder was Neues entstehen würde.
Die Schule beschäftigt sich wenig mit dem Thema
Selbst wenn KI Arbeitsprozesse beschleunigen kann, sind die Informationen, die sie liefert, manchmal nicht korrekt. Vor allem Bilder und Menschenstimmen lassen sich laut Preiß leicht von KI erstellen oder reproduzieren. Das sei besonders riskant, wenn diese zu illegalen Zwecken verwendet werden und Menschen angemessene Medienkompetenzen fehlen, um Informationen kritisch zu hinterfragen.
Für junge Menschen könnte dabei die Schule eine wichtige Rolle spielen, diese komme aber beim Thema KI nicht mit, so die Meinung mehrerer Schülerinnen und Schülern, welche die Ausstellung besuchen. Lehrerinnen und Lehrer gehen meistens nicht auf das Thema ein, sagen sie, und das, obwohl Schülerinnen und Schüler privat ohnehin von KI Gebrauch machen. Dass KI dringend in den Lehrplan gehört, davon ist auch Preiß überzeugt.