Forscher haben erneut die rätselhaften Steinhügel am Schweizer Bodenseeufer untersucht. Taucher des Amtes für Archäologie im Kanton Thurgau haben dazu einen der Hügel genauer analysiert. Die Forscher vermuten mittlerweile, dass der Bau der insgesamt über 170 Hügel großflächig organisiert wurde. Hierfür könnte etwa ein Schamane oder ein Priester in Frage gekommen sein. Ende November sollen die gesammelten Erkenntnisse in Arbon präsentiert werden.
Steinhügel in der Jungsteinzeit entstanden
Die Forscher gehen mittlerweile davon aus, dass die Hügel in der Jungsteinzeit vor etwa 5000 Jahren von Menschen entstanden sind. Darauf deutet auch der Fund eines weiteren Holzes hin. Daran sind Spuren von Beilen zu erkennen. Damals gab es am Bodensee Pfahlbaugemeinschaften.
Steinhügel im Jahr 2015 entdeckt
Die rätselhafte Steinaufschüttungen am Schweizer Bodenseeufer sind auch als "Bodensee Stonehenge" bekannt. Sie wurden 2015 bei Tiefenvermessungen entdeckt und liegen heute etwa drei bis fünf Meter unter der Wasseroberfläche. Die Hügel haben einen Durchmesser zwischen 15 und 30 Metern.
Forscher rund um den Bodensee beteiligt
Forscher der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) in Langenargen im Bodenseekreis und des Kantons Thurgau hatten bereits herausgefunden, dass die rätselhaften Steinhügel im Bodensee von Menschen aufgeschüttet wurden.
Dazu setzten sie weltweit erstmals ein unter Wasser funktionierendes Georadar ein. Dadurch konnte nachgewiesen werden, dass die Hügel über den nacheiszeitlichen Moränenschichten liegen und damit nicht durch Erdbewegungen in der Eiszeit entstanden sind.