Verschiedene Käsesorten auf einem Holzbrett angerichtet.

Auch Käse von LIDL betroffen

Listerien: Rückrufaktion für Käse aus dem Thurgau

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Die Käserei Studer hat wegen Bakterienbefalls vorsorglich ihr gesamtes Sortiment an gereiftem Käse zurückgerufen. Dazu gehören Marken wie "Der scharfe Maxx" und "Seemerzler".

Im Reifungskeller der Thurgauer Käserei Studer in Hefenhofen sind in einem Schnittkäse Listerien entdeckt worden. Das teilte das Unternehmen mit. Vorsorglich sei das gesamte Sortiment zurückgerufen worden. In deutschen Supermärkten wurden "Der scharfe Maxx" und "Milbona Seemerzler" aus den Kühltheken genommen. Sie werden bei Kaufland und LIDL verkauft. Vom Verzehr rät Studer ab. Bei Risikogruppen könne eine Listerieninfektion zu ernsten gesundheitlichen Problemen führen.

Kaufland nimmt "Der scharfe Maxx" aus dem Angebot

In den Kaufland-Filialen wurde das Produkt "Der scharfe Maxx" der Chargen 0334518, 0334520, 0336322 mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 11. Oktober 2023 zurückgerufen, teilte der Hersteller mit. Folgende Bundesländer sind laut Studer betroffen: Baden-Württemberg, Berlin, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen.

Auch "Milbona Seemerzler" von LIDL zurückgerufen

Von dem Produktrückruf des Thurgauer Käseherstellers Studer ist auch ein Käse betroffen, der in deutschen LIDL-Filialen verkauft wird. Es handelt sich um den "Milbona Seemerzler", das bestätigte Studer auf SWR Anfrage am Mittwoch. Betroffen sind Käsepackungen mit den Mindesthaltbarkeitsdaten bis einschließlich 10.10.2023.

30 Käsesorten vom Rückruf betroffen

Die Käserei vermutet, dass die Keime durch ein Transportmittel in den Reifungskeller gelangt sind. Das teilte Studer auf Nachfrage des SWR mit. Der Bakterienbefall sei bei einer internen Kontrolle im Reifungskeller entdeckt worden. Betroffen war laut Studer ein Käse der Sorte "Füürtüfel". Der Befall habe unter dem gesetzlichen Grenzwert gelegen. Da die Sicherheit der Verbraucher aber Priorität habe und man nicht ausschließen könne, dass die Listerien auch auf andere Käse im Reifungskeller übertragen wurden, habe man entschieden, vorsorglich alle zurückzurufen.

Es geht um insgesamt 30 verschiedene Käse. Der Grillkäse sei nicht vom Rückruf betroffen, teilte das Unternehmen mit. Die beiden Sorten "Grillkäse Der scharfe Maxx" und "Grillkäse Füürtüfel" durchlaufen den Angaben nach einen Pasteurisationsprozess bei externen Produzenten und seien damit gesundheitlich unbedenklich.

Reifungskeller bleibt geschlossen

Noch ist unklar, was mit den Käselaiben im Reifungskeller jetzt passiert und ob diese vernichtet werden müssen. Darüber werde in den nächsten Tagen in Abstimmung mit den Behörden entschieden, so Studer. Der Keller bleibe vorerst geschlossen. Die Produktion im Nachbargebäude läuft derweil weiter - die Käse werden laut Unternehmen besonders kontrolliert und sollen dann in externen Lagern reifen. 

Supermärkte haben Käse aus Kühltheken entfernt

Supermärkte wie beispielsweise Migros und Coop in der Schweiz haben die Produkte der Käserei Studer bereits aus den Käsetheken genommen. Kunden bekämen für bereits gekaufte Ware den Preis erstattet, heißt es von Migros.

Wie gefährlich sind Listerien?

Für Menschen mit intaktem Immunsystem verläuft eine Infektion mit dem Keim Listeria monocytogenes meist mit milden Symptomen oder sogar ohne Symptome. Möglich sind grippeähnliche Symptome wie Fieber und Muskelschmerzen oder Erbrechen und Durchfall. Bei Risikogruppen wie älteren oder immungeschwächten Menschen, Schwangeren und ihren ungeborenen Kindern sind schwere, manchmal tödlich verlaufende Formen der Listeriose möglich.

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