Mehrere Waldrappe schauen aus einer Felsnische am Bodensee.

Wiederansiedlungsprojekt ist in Gefahr

Drohne stört Waldrappe in Überlingen beim Brüten

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Marion Kynaß
SWR-Redakteurin Marion Kynaß Autorin Bild
Corinna Scheller
SWR-Redakteurin Corinna Scheller Autorin Bild

Eine noch unbekannte Drohne stört und verängstigt derzeit die in den Kalksteinfelsen bei Überlingen wiederangesiedelten Waldrappe. Die gänsegroßen schwarzen Vögel brüten dort gerade.

Seit Jahren läuft das EU-Projekt zur Wiederansiedelung der vom Aussterben bedrohten Waldrappe. Doch jetzt stört eine Drohne die Wildvögel beim Brüten.

Immer wieder sei in den vergangenen Tagen eine Drohne an die Felswand in Überlingen geflogen und habe die Waldrappe aufgescheucht, sagt Anne-Gabriela Schmalstieg vom Waldrappteam. Das zeigten Handyaufnahmen. Danach seien die Tiere gestresst und unruhig gewesen, so Schmalstieg.

Anne-Gabriela Schmalstieg beobachtet die Waldrappe. Eine Drohne beunruhigt die Vögel.
Anne-Gabriela Schmalstieg beobachtet die Waldrappe. Eine Drohne beunruhigt die Vögel.

Bruterfolg ist in Gefahr

Das Waldrappteam befürchtet nun, dass der Bruterfolg auf der Kippe steht. Es sei ein großer Erfolg für das Wiederansiedlungsprojek, dass derzeit fünf Waldrapp-Paare an der Felswand in Überlingen brüten. In jahrelanger Arbeit hatten die Beteiligten die Tiere aufgezogen, ins Winterquartier im Süden begleitet und schließlich von einer künstlichen Brutwand an die Felswand umgesiedelt. Das Waldrappteam hat wegen der Drohne nun Anzeige erstattet.

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