Bisher war die Partei "Die Linke" mit einem Mann im Ravensburger Kreistag vertreten. Doch das ändert sich nun. Denn Korbinian Sekul aus Aulendorf (Kreis Ravensburg), der die Partei bisher im Kreistag vertrat, ist ausgetreten. Sein Mandat im Kreistag wolle er weiterhin wahrnehmen, fortan aber als parteiloses Mitglied, sagte Sekul gegenüber dem SWR. Als Grund für seinen Austritt aus der Partei nennt er die Haltung der Linken zum Krieg Russlands gegen die Ukraine.
SWR-Moderatorin Rebecca Lüer hat mit Korbinian Sekul gesprochen und unter anderem gefragt, warum er gerade jetzt aus der Linkspartei ausgetreten ist.
Demonstration und Petition bewegten Sekul zum Austritt
Er habe schon lange mit der Linkspartei gehadert, so Sekul. Seit dem Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine seien viele Mitglieder aus der Partei ausgetreten, sagt er. Für ihn hätten nun die umstrittene "Friedensdemonstration" in Berlin und die Petition "Manifest für den Frieden" von Politikerin Sahra Wagenknecht ("Die Linke") und Publizistin Alice Schwarzer das Fass zum Überlaufen gebracht. Die Petition will Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) dazu aufrufen, Waffenlieferungen in die Ukraine zu stoppen und sich für Friedensverhandlungen einzusetzen.
"Das verbreitet aus meiner Sicht imperialistisches Denken und suggeriert, wir könnten und dürften darüber entscheiden, wie es in der Ukraine weitergeht."
Sekul bekommt Kritik, aber auch Lob
Sein Austritt sei gut überlegt gewesen. Die Reaktionen darauf seien sehr unterschiedlich ausgefallen, so Sekul. Er habe viel Zuspruch bekommen, vor allem von anderen ehemaligen Parteimitgliedern. Dennoch sei er auch kritisiert worden. "Einige meinten, ich hätte meine Ideale aufgegeben", so Sekul. Als parteiloses Mitglied will er künftig unabhängig von einer Parteizugehörigkeit linke Positionen im Ravensburger Kreistag vertreten.