Die Sommerferien nutzt so mancher Politiker auch dazu, mal wieder durch Baden-Württemberg zu reisen und mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Ministerpräsident Winfried Kretschmann zum Beispiel ist auf Sommertour in Oberschwaben und im Allgäu (Kreis Ravensburg). Dabei stand auch die Landesgartenschau in Wangen auf dem Programm. Politiker traf auf Bürger - die Erwartungen auf beiden Seiten waren verschieden.
Kretschmann schaut sich innovative Projekte an
Auf der Landesgartenschau informierte sich Kretschmann unter anderem über nachhaltigen Holzbau. Innovative Projekte vor Ort kennenlernen, das sei ein Ziel der Sommertour, sagte Kretschmann. Außerdem sei ihm wichtig, in Kontakt mit Bürgerinnen und Bürgern zu kommen.
Es ist wichtig zu wissen als Ministerpräsident, wie tickt das Land und seine Bevölkerung.
Bei dem Termin in Wangen war auch ein Paar aus Spaichingen (Kreis Tuttlingen) dabei. Sie wollten von dem Ministerpräsidenten wissen, ob sie noch eine Bundesstraße bekommen. Doch sie kamen nicht dazu, die Frage zu stellen.
Wangener OB will "etwas Gescheites" zeigen
Auf dem Landesgartenschau-Gelände erklimmte der 76-jährige Ministerpräsident auch den 22 Meter hohen Aussichtsturm, zusammen mit dem Wangener Oberbürgermeister. Der lobte ihn für die finanzielle Unterstützung des Landes. Auf die Frage, welchen politischen Nutzen er aus solchen Terminen zieht, antwortete Oberbürgermeister Michael Lang (parteilos):
Mir geht es heute nicht um Politik, sondern darum der Politik zu zeigen, was daraus wird, wenn man etwas Gescheites macht.
Kretschmann: Dringliches und Wichtiges parallel machen
Der Ministerpräsident betonte, dass in einer Zeit politischer Krisen, wichtige Projekte nicht vergessen werden dürften.
Man muss immer das Dringliche und das Wichtige parallel machen und dazu dienen solche Touren, dass man auch die wichtigen, innovativen Projekt, die Zukunft gestalten, anschaut und nicht nur immer im Krisenmodus rumspringt.
Nach dem Termin in Wangen schaute sich Kretschmann am Donnerstag noch weitere Projekte in der Region an. Dazu gehörten neben einem Wasserspeicher im Altdorfer Wald auch ein Moorprojekt am Federsee.