Am Sonntag wird der Konstanzer Kunstpreis 2022 verliehen. Er geht an die St. Galler Künstlerin Andrea Vogel. Sie überzeuge durch ihren minimalistischen Mitteleinsatz, den Variantenreichtum und die Frische der Herangehensweise an die sie beschäftigenden Themen, heißt es in der Begründung der Jury. Der Preis wird alle zwei Jahre an Künstlerinnen und Künstler verliehen, die im deutschsprachigen Bodenseeraum geboren wurden oder beheimatet sind. Ausgelobt wird der Preis von der Stadt Konstanz und dem Kunstverein Konstanz.
SWR-Reporterin Barbara Paul über die Preisträgerin des Konstanzer Kunstpreises 2022:
Künstlerin verfremdet Materialien
Andrea Vogel studierte in Luzern Textildesign und entwirft in St. Gallen Stoffe für die Haute Couture. Parallel setzt sie sich künstlerisch mit Textil auseinander. Sie verfremdet Materialien, tunkt etwa gehäkelte Tischdeckchen in schwarzes Harz, sodass daraus harte Scheiben werden, die sie kunstvoll aneinander lehnt.
Andrea Vogel weist auf Schattenseiten der Modeindustrie hin
Und sie zeigt mit ihrer Kunst auf die Schattenseiten der Modewelt. Zum Beispiel schnallte sie sich für eine Videoperformance einen hölzernen Stickrahmen um, der ihr bei jedem Schritt auf die Achillessehnen schlägt. Vogel prangert so die oft schmerzvollen Arbeitsbedingungen in Textilfabriken der Entwicklungsländer an.
Noch bis zum 4. Dezember ist im Konstanzer Kunstverein das vielseitige Werk der neuen Kunstpreisträgerin zu sehen.