Schottlands Regierungschefin Nicola Sturgeon hat die Mainzer Dozentin Sigrid Rieuwerts am Samstagabend mit dem 4. Konstanzer Konzilspreis für Europäische Begegnung und Dialog ausgezeichnet. Bei dem Festakt im Konstanzer Inselhotel stand die schottisch-deutsche Freundschaft im Mittelpunkt. Sturgeon war die diesjährige Preispatin und hatte die 61-jährige Akademikerin für den Preis nominiert. Rieuwerts habe den deutsch-schottischen Austausch während ihrer ganzen Karriere vorangetrieben, sagte Sturgeon in einer Videobotschaft. Der Konzilspreis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird seit 2015 alle zwei Jahre vergeben.
SWR-Reporter Bernhard Hentschel über den Konzilspreis und die diesjährige Preisträgerin:
Mit der Auszeichnung werden Menschen oder Initiativen geehrt, die sich besonders um den Dialog in Europa verdient gemacht haben. Bisherige Preisträger sind Mohamed El Bachiri (2019), Prälat Dr. Peter Klasvogt für das Netzwerk "socioMovens. Giving Europe a Soul e.V." (2017) und Theatermacher Milo Rau (2015).
Engagement für Toleranz und interkulturelles Verständnis
Sigrid Rieuwerts engagiert sich seit Jahren mit diversen Programmen für den schottisch-deutschen Austausch von Studenten. Seit 1997 ist sie Dozentin für englischsprachige Literatur und Kultur an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
Sie habe sich für zahlreiche grenzüberschreitende Bildungsprojekte und kulturelle Beziehungen eingesetzt, für Toleranz und interkulturelles Verständnis, hieß es vom Kuratorium Konstanzer Konzilspreis. Rieuwerts selbst zeigte sich sehr berührt von der Verleihung. Es sei eine Ehre, die Auszeichnung von der schottischen Regierungschefin empfangen zu dürfen. Da dieser aber nur per Video zuschaltet war, wurde der Preis von dem Konstanzer Oberbürgermeister Ulrich Burchardt und vom Vorsitzenden des Konstanzer Konzilsvereins, Hanns-Peter Knaebel, überreicht.
"Ich bin sprachlos - und das passiert sehr selten."
Bei der Nominierung und Verleihung des Konstanzer Konzilspreises sieht ein Patenmodell vor, dass eine international bekannte Persönlichkeit der Arbeit des Preisträgers oder der Preisträgerin zu mehr Öffentlichkeit verhilft. Paten waren auch schon Kardinal Reinhard Marx und der erste ständige Präsident des Europäischen Rates, Herman Van Rompuy. Die Preisverleihung war eigentlich für das vergangene Jahr geplant, musste aber coronabedingt verschoben werden.