Zum Start der diesjährigen Apfelernte hat der Verein Obstregion Bodensee nach Kressbronn im Bodenseekreis eingeladen. Die Obstbauern gehen in dieser Saison von einer guten Ernte aus. Die Äpfel seien groß, die Qualität hervorragend. Zudem werde die Ernte mengenmäßig wohl größer ausfallen als im vergangenen Jahr, weil es im Frühjahr kaum Blütenfrost, dafür viel Sonnenschein gegeben habe. Rund 258.000 Tonnen Äpfel sollen geerntet werden, etwa 14 Prozent mehr als im Vorjahr. So viel erwarten die Obstberater der Marktgemeinschaft Bodensee und der Württembergischen Obstgenossenschaft.
Klimawandel und steigende Energiekosten bereiten Sorgen
Durch den Klimawandel werde es für die Landwirte immer schwieriger, Äpfel in ausreichender Menge und mit hoher Qualität zu produzieren, sagte Sabine Kurtz, Staatssekretärin im Ministerium für Ernährung (CDU). Baden-Württemberg nehme deshalb mit einem Pilotprojekt zur Ertragsversicherung gegen die Risiken Spätfrost, Sturm und Starkregen im Obst- und Weinbau bundesweit eine Vorreiterrolle ein.
SWR-Reporter Martin Hattenberger über den Start der Apfelernte:
Äpfel dieses Jahr teurer
Auch der Krieg in der Ukraine stellt die Obstbauern vor große Herausforderungen. Vor allem Preissteigerungen, unter anderem bei Dünger und Mineralöl, machen ihnen Sorgen. Die Verbraucher müssen deswegen mehr für die Bodenseeäpfel bezahlen. Die Rahmenbedingungen dieses Jahr seien insgesamt schwieriger geworden, heißt es von der Württembergischen Obstgenossenschaft.
Neben steigenden Energiekosten und Mindestlöhnen zähle dazu auch eine große Menge an ausländischen Äpfeln aus dem vergangenen Jahr, die derzeit abverkauft werde und den Apfelpreis drücke, so die Genossenschaft. Laut den Erntezahlen kommt etwa jeder vierte in Deutschland angebaute Apfel vom Bodensee. Elstar, Jonagold und Gala sind auch in diesem Jahr die meistproduzierten Apfelsorten in der Region.
Bodenseeapfelkönigin gekürt
Jasmin Eichenhofer aus Gangenweiler bei Markdorf (Bodenseekreis) wurde am Dienstag in Kressbronn zur neuen Bodenseeapfelkönigin gekürt. Die 21-jährige studiert BWL-Handel Agrarwirtschaft und hilft nebenbei auf dem landwirtschaftlichen Betrieb ihrer Eltern.
Als Bodenseeapfelkönigin werde Jasmin Eichenhofer in den kommenden zwei Jahren die Region und den Bodenseeapfel bei zahlreichen Messen und Veranstaltungen repräsentieren, heißt es vom Verein Obstregion Bodensee.