Das war der Samstag in Baden-Württemberg
Wegen Corona: Rastatt hat einen Drive-in-Weihnachtsmarkt
20:40 Uhr
Die Corona-Pandemie macht erfinderisch. Eine Eventfirma aus Rastatt hat sich einen Weihnachtsmarkt zum Durchfahren mit dem Auto ausgedacht - mit Budenzauber, Lichterglanz und biologisch abbaubarem Schneegestöber aus Kunstschneekanonen.
Mehr als 3.000 Neuinfektionen - Inzidenz steigt erneut
19:10 Uhr
Dem baden-württembergischen Landesgesundheitsamt wurden heute (Stand: 16 Uhr) 3.005 bestätigte neue Infektionen mit dem Coronavirus (gesamt: 185.956) gemeldet. Damit wurden rund 500 Neuinfektionen mehr gemeldet als am Samstag vor einer Woche. Derzeit befinden sich 524 Covid-19-Fälle in intensivmedizinischer Behandlung, davon werden 302 invasiv beatmet. Insgesamt sind derzeit rund 84,3 Prozent der betreibbaren 2.525 Betten belegt. 47 weitere Personen sind laut Behörde in Zusammenhang mit Covid-19 gestorben (gesamt: 3.399).
Die Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut gestiegen und liegt bei 179,6 Infektionen pro 100.000 Einwohner. Gestern lag sie bei 174,9. Insgesamt dreizehn Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg überschreiten den 200er-Inzidenzwert und gelten damit als sogenannte Hotspots. Die Städte Heilbronn und Pforzheim liegen sogar über der 300er-Marke - ebenso wie der Enzkreis, der diese Grenze heute überschritten hat.
Strobl: Bußgeld bei Verstößen gegen Ausgangsbeschränkung
18:50 Uhr
Landesinnenminister Thomas Strobl (CDU) hat die Menschen in Baden-Württemberg aufgerufen, sich an die seit heute geltenden Ausgangsbeschränkungen zu halten. Die Polizei werde die Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie landesweit kontrollieren. Zunächst gelte es, den Menschen mit Augenmaß die neuen Regeln nahe zu bringen, erklärte der CDU-Politiker. Er warnte davor, sich über die Ausgangsbeschränkung am Abend und in der Nacht hinwegzusetzen: "Wer nach 20 Uhr unterwegs ist, zu Fuß oder mit dem Rad, motorisiert oder im ÖPNV, sollte einen guten Grund haben, der von der neuen Corona-Verordnung gedeckt ist. Wer sich dann ohne triftigen Grund in der Öffentlichkeit aufhält, muss mit einem Bußgeld rechnen." Als triftiger Grund gilt zum Beispiel der Weg zur Arbeit oder ein dringend nötiger Arztbesuch.
Letzter Einkaufssamstag vor dem Lockdown?
18:45 Uhr
Angesichts hoher Infektionszahlen gelten in Baden-Württemberg seit Samstag Ausgangsbeschränkungen. Der Einzelhandel spürt die neue Regelung nach eigenen Angaben bisher aber nicht - wie diese Beispiele aus Stuttgart und Singen zeigen:
Coronavirus-Darstellung als Teil der Renninger Krippe
18:36 Uhr
Seit Jahrzehnten ist die katholische Martinuskirche in Renningen (Kreis Böblingen) für ihre einzigartigen Krippenlandschaften bekannt. In diesem Advent haben sich aber zwei Dinge geändert: Zum einen gibt es auch eine riesige Darstellung des Coronavirus, zum anderen kann die Krippe nur im Rahmen der Gottesdienste besucht werden.
Straßensperrungen: Ansturm auf Schwarzwaldgipfel befürchtet
15:38 Uhr
Nach einem Ansturm von Ausflüglern und einem Verkehrschaos am vergangenen Wochenende wird die Zufahrt zum Berg Kandel im Schwarzwald am Sonntag beschränkt. Die Landstraße von Waldkirch (Kreis Emmendingen) wird für Autos gesperrt, um Menschenansammlungen zu vermeiden und das Corona-Infektionsrisiko zu minimieren. Von Glottertal kommend soll der Verkehr aber fließen können. Auch die Gemeinde Oberried (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) hat die Zufahrt zum Stollenbach gesperrt, nachdem am ersten Dezemberwochenende knapp 500 Autos und entsprechend viele Menschen auf dem Berg waren. Auf dem Feldberg waren trotz des nebligen Wetters schon am Samstag viele Familien mit Schlitten unterwegs, meldete Gunnar Fehm, Leiter der Bergrettungswache auf dem höchsten Schwarzwaldgipfel.
Vor Corona-Lockdown: Streich relativiert Fußball-Probleme
15:30 Uhr
Der Trainer des Bundesligisten SC Freiburg, Christian Streich, hat vor dem bevorstehenden Corona-Lockdown in Deutschland die Probleme des Profifußballs relativiert. "Für uns alle ist das nicht schwer. Wir sind total privilegiert, uns geht es allen gut", sagte der Coach vor dem Punktspiel am Samstag gegen Arminia Bielefeld beim Bezahlfernsehsender Sky: "Schwer ist es für die Menschen, die kein zu Hause haben oder die mit Kindern in einer kleinen Wohnung leben."
Weihnachtsansturm in Mannheim bleibt aus
14:50 Uhr
Seit heute gelten neue Ausgangsbeschränkungen in Baden-Württemberg. Einkaufen gehen darf man zwar noch und auch die Geschäfte in den Innenstädten bleiben vorerst geöffnet, der große Ansturm blieb knapp zwei Wochen vor Weihnachten in Mannheim aber aus. Für Einzelhändler ist die Vorweihnachtszeit normalerweise die umsatzstärkste Zeit im Jahr. Doch einkaufen sind am Samstag die Wenigsten. In Mannheim sind nur vereinzelt Menschen unterwegs. "Weihnachtsgeschäft dieses Jahr gibt's nicht", so der Besitzer eines Lederwarenfachgeschäfts. "Die Leute kaufen online und wir schauen in die Röhre."
Online-Parteitag: Kretschmann erneut Spitzenkandidat
13:37 Uhr
Winfried Kretschmann wird auch bei der kommenden Landtagswahl im März wieder als Spitzenkandidat für die Grünen antreten. Beim einem wegen der Corona-Pandemie größtenteils digitalten Parteitag in Reutlingen bekam er 91,5 Prozent der Stimmen - fünf Prozentpunkte weniger als noch vor fünf Jahren. "In Zeiten, wo die Menschen nach Halt und Sicherheit suchen, da hat Baden-Württemberg einen Ministerpräsidenten, der Halt gibt", sagte Grünen-Bundeschef Robert Habeck in einer Videobotschaft.
Bundesweiter Lockdown kommt wohl vor Weihnachten
12:20 Uhr
Der bundesweite Lockdown wird nach Einschätzung des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne) schon vor Weihnachten kommen. "So wie es sich abzeichnet, wird der harte Lockdown vor Weihnachten kommen und nicht erst danach", sagte Kretschmann heute beim Grünen-Landesparteitag in Reutlingen mit Verweis auf eine Corona-Schalte mit anderen Ministerpräsidenten und Kanzlerin Angela Merkel. Dort sei am Morgen die Ministerpräsidentenkonferenz an diesem Sonntag zur Corona-Krise vorbereitet worden. Kretschmann betonte, die Menschen müssten sich darauf einstellen, dass schon nächste Woche das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben so weit wie möglich heruntergefahren werde.
Supermärkte passen Öffnungszeiten an
10:43 Uhr
Angesichts der Ausgangsbeschränkungen, die seit heute gelten, passen die Supermärkte im Land ihre Öffnungszeiten an. Beispielsweise hat die Edeka Südwest Gruppe auf Facebook angekündigt, ihre Märkte bereits heute spätestens um 20 Uhr schließen zu wollen. Normalerweise haben die Läden der Kette bis 22 Uhr geöffnet. Auch vereinzelte Rewe-Märkte haben reagiert und wollen künftig früher schließen.
Viele Arbeitnehmer in Corona-Krise vor dem Burnout
08:57 Uhr
Die Corona-Pandemie sorgt bei Arbeitnehmern in Deutschland laut einer Umfrage für massive psychische Belastungen. 22 Prozent sehen sich an der Schwelle zum Burnout, also einem Zustand völliger Erschöpfung, wie aus einer internationalen Untersuchung des Unternehmens Peakon hervorgeht. 27 Prozent der Frauen stehen laut Umfrage vor dem Burnout, bei den Männern sind es 19 Prozent. Damit schneidet Deutschland etwas besser ab als der internationale Durchschnitt. Weltweit stehen 34 Prozent der Frauen und 24 Prozent der Männer am Rande eines Burnouts.
Ausgangsbeschränkungen: Wann darf ich das Haus noch verlassen?
9:25 Uhr
Darf ich abends noch meinen Partner besuchen? Oder einkaufen gehen? Bleiben Spielplätze offen? Die wichtigsten Antworten zu den neuen Ausgangsbeschränkungen in Baden-Württemberg.
Wegen Corona: KVV macht 35 Millionen Euro Verlust
9:13 Uhr
Der Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) rechnet in diesem Jahr mit einem Verlust von rund 35 Millionen Euro. Grund sind weniger Fahrgasteinnahmen. 95 Prozent dieses Verlustes sollen durch den Nahverkehrs-Rettungsschirm des Bundes aufgefangen werden. Die ersten zwölf Millionen Euro für das Frühjahr hat der KVV bereits bekommen, im Augenblick laufen die Berechnungen und Anträge für das zweite Halbjahr. Insgesamt werde der KVV einen strukturellen Verlust von rund 50 Millionen Euro ausweisen, so Geschäftsführer Alexander Pischon. Er hofft auch im kommenden Jahr auf einen neuen Rettungsschirm des Bundes. Allein in Baden-Württemberg brauche man 300 bis 350 Millionen Euro, um den Nahverkehr aufrecht erhalten zu können.
Kärcher zahlt Mitarbeitern weltweit Corona-Prämie
7:20 Uhr
Der Reinigungs- und Gartengerätehersteller Kärcher zahlt rund 7.000 Mitarbeitern weltweit zu Weihnachten eine Corona-Dankesprämie. In Deutschland erhalten die gut 4.000 Beschäftigten jeweils bis zu 875 Euro, wie das Unternehmen aus Winnenden mitteilte. Solche Prämien sind aufgrund einer Sonderregelung für die Beschäftigten steuer- und sozialversicherungsfrei. Kärcher-Mitarbeiter in Produktion und Logistik, die anders als ihre Kollegen etwa in der Verwaltung keine Möglichkeit hatten, von zu Hause aus zu arbeiten, hatten zusätzlich bereits sogenannte Antrittsprämien bekommen. In anderen Ländern zahlt Kärcher je nach Kaufkraft andere Beträge. Insgesamt sollen weltweit rund fünf Millionen Euro als Anerkennung des Engagements an die Mitarbeiter ausgezahlt werden, wie Vorstandschef Hartmut Jenner sagte.
Finanzkonzern W&W will verstärkt aufs Homeoffice setzen
7:12 Uhr
Wüstenrot & Württembergische will nach den guten Homeoffice-Erfahrungen in der Corona-Pandemie auch nach der Krise mittelfristig deutlich stärker auf Heimarbeits-Modelle setzen. Vom Jahr 2023 an werde angestrebt, "dass wir für zehn Mitarbeiter noch sieben Büro-Arbeitsplätze vorhalten und dass die anderen drei dann jeweils von zu Hause aus arbeiten", sagte Vorstandschef Jürgen Junker der Deutschen Presse-Agentur. Junker sagte, vor der Pandemie hätten nur die wenigsten Mitarbeiter ab und zu von zu Hause aus gearbeitet, auch wenn bereits in Teilen entsprechende Angebote gemacht worden seien. Doch die Corona-Krise und die vorübergehend aus Infektionsschutzgründen notwendig gewordene Pflicht zur Heimarbeit habe zu einem Umdenken in der Belegschaft auch für die Zeit nach der Krise geführt.
Gewerkschaft fordert frühere Impfung von Polizisten
6:57 Uhr
Der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, fordert eine schnellere Impfung von Polizisten als nach vorläufigen Plänen vorgesehen. "Die Empfehlung der Impfkommission, die Polizei auf den vorletzten Platz der Prioritäten-Liste für die Impfungen zu setzen, wird nicht den Realitäten des Polizeialltags gerecht", sagte Wendt der "Rhein-Neckar-Zeitung" (Samstag). Polizeibeamte seien ständig einem hohen Infektionsrisiko ausgesetzt, sagte er - vergleichbar mit dem Pflegepersonal. "Sie können niemand auf zwei Meter Entfernung festnehmen oder durchsuchen. Das geht nicht", sagte Wendt. Die Polizei müsse daher in der Priorität "deutlich nach oben gerückt werden". Auch die Innenminister der Länder fordern eine schnellere Impfung von Polizisten. Laut einem Entwurf der Ständigen Impfkommission sollen nach der ersten Gruppe mit "sehr hoher" Priorität - etwa Bewohner von Senioren- und Altenpflegeheimen und Menschen über 80 Jahre - weitere Gruppen mit besonderen Risiken vorrangig geimpft werden.
Fast 550 Soldaten helfen Gesundheitsämtern
6:07 Uhr
Bei der Nachverfolgung von Kontaktpersonen nach Corona-Infektionen in Baden-Württemberg helfen fast 550 Soldaten. Sie seien in 31 Gesundheitsämtern im Einsatz, teilte das Landeskommando Baden-Württemberg mit. Überwiegend seien die Hilfeleistungen bereits bis Mitte Januar 2021 vereinbart. Sowohl von den Gesundheitsämtern als auch von den Soldaten kämen positive Rückmeldungen. "Viele der Soldatinnen und Soldaten leisten gerne ihren Beitrag zur Eindämmung der Corona-Pandemie und haben sich teilweise freiwillig für diesen Einsatz gemeldet", teilte das Landeskommando mit. Bundesweit sind nach Angaben von Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) mehr als 9.000 Soldaten im Einsatz gegen die Pandemie.