SWR2 Wissen

Vulkan-Gas aus dem Kivu-See – Energie-Alternative in Afrika

Stand
AUTOR/IN
Thomas Kruchem
Thomas Kruchem (Foto: SWR, privat)

Der Kivu-See gilt als gefährlichster See der Welt. Er liegt am Fuße des aktiven Vulkans Nyiragongo und enthält sehr viel Methan, aus dem das afrikanische Ruanda ein Drittel des Stroms erzeugt. Würden aber die Magma-Kammern unter ihm ausbrechen, könnte dies das Leben in der Zwei-Millionen-Stadt Goma auslöschen.

Audio herunterladen (13,8 MB | MP3)

Doch im Tiefenwasser sind auch Unmengen an Methangas gelöst. Eine US-Firma fördert und verbrennt es. Das ist nicht nur eine günstige und klimafreundliche Energie, sondern verringert auch die Risiken am See. Es entlastet auch die gestressten Wälder im dicht besiedelten Land.

Schafft Ruanda so einen sanften Übergang zu ausschließlich erneuerbarer Energie?

Für die Recherchen ist Thomas Kruchem im Mai 2021 nach Ruanda gereist. Kaum war er angekommen, bricht der Vulkan Nyiragongo aus. Das hat nicht nur seine Reise auf den Kopf gestellt – und auch die Pläne, den See als Energiequelle zu nutzen.

Am Kivusee (Foto: SWR, Thomas Kruchem)
Fischer auf dem Kivusee bei Gisenyi. Sie zählen zu den ärmsten Bewohnern der Region. Es gibt zu viele von ihnen; die Fischbestände stehen unter Druck. Bild in Detailansicht öffnen
Die Methan-Förderplattform am Kivusee. Bild in Detailansicht öffnen
Teeplantagen am Südufer des Kivusees. Bild in Detailansicht öffnen
Erdbebenschäden in Gisenyi am Kivusee in Ruanda nach dem Vulkanausbruch am 22.5.21. Bild in Detailansicht öffnen
Südufer des Kivu-Sees bei Kibuye Bild in Detailansicht öffnen

Energie: aktuelle Beiträge

Luftfahrt Der lange Weg zum klimaneutralen Fliegen

Heute beginnt in Stuttgart der Deutsche Luft- und Raumfahrtkongress. Ein Thema dort: Die Luftfahrt soll klimaneutral werden. Die EU will, dass die Branche bis 2050 zu 70% mit synthetischem Kerosin fliegt. Doch der Weg dorthin ist noch weit.

SWR2 Impuls SWR2

Energie Ein Jahr Gaslieferstopp aus Russland – Boom für die Erneuerbaren?

Der russische Gaslieferant Gazprom hat vor einem Jahr die Gaslieferung über die Pipeline Nord Stream 1 eingestellt. Anders sieht es beim Flüssiggas aus. Wie hat der Erdgas-Lieferstopp die Energieversorgung in Deutschland verändert? Boomen dadurch die erneuerbaren Energien?
Ralf Caspary im Gespräch mit Werner Eckert, SWR-Umweltredaktion.

SWR2 Impuls SWR2

Atomenergie Fukushima: Wie gefährlich ist Tritium im Meer?

Gut zwölf Jahre nach dem GAU in Fukushima beginnt Japan mit der Ableitung des aufbereiteten Kühlwassers aus der Atomruine ins Meer. Bis zuletzt lehnten Japans Fischereiverbände das Vorhaben entschieden ab. Doch die Regierung versichert, es gebe keinen Grund zur Besorgnis. Das Problem: Das aufbereitete Wasser enthält immer noch Tritium.

SWR2 Impuls SWR2